Bienensterben: Harter Winter Für Maja & Co - Mistelbach

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    • Bienensterben: Harter Winter Für Maja & Co - Mistelbach

      Bienensterben: Harter Winter Für Maja & CoImker befürchten Massensterben bei Bienenvölkern. Ursache: Die Varroa-Milbe.


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      Imker rechnen im heurigen Winter wieder mit starkem Bienensterben.Einer der Hauptgründe: die Varroa-Milbe.

      Bezirksimkermeister Albert Schittenhelm: „Die Verluste sind regional sehr unterschiedlich!“,
      Berufsimkermeister Franz Obendorfer: „Winterverluste sind Teil dernatürlichen Auslese.“

      Weniger drastisch sieht dies der Berufsimker Franz Obendorfer aus Wilfersdorf: „Winterverluste von Bienenvölkern sind in einem gewissen Rahmen Teil der natürlichen Selektion.“ Speziell bei seinem Bienenbestand deute derzeit noch nichts darauf hin, dass ein Völkerverlust in einem auffällig hohen Ausmaß droht.


      Heuer wird wieder mit hohen Verlusten gerechnet

      Auch Bezirksimkermeister Albert Schittenhelm bestätigt, dass normalerweise jedes Jahr cirka zehn Prozent der Bienenvölker durch die unterschiedlichsten Ursachen sterben würden. Kommen aber mehrere, erschwerende Umstände zusammen, wie Virus- oder Bakterienerkrankungen, Wetterkapriolen, Imkerfehler und Agrargifte, so kann das zum Problem für die Bienen werden. Und genau das dürfte auch diesen Winter der Fall sein. Einig ist man sich aber darin, dass es die bisher höchsten Verluste im Winter 2014/2015 gab. Eine eindeutige Ursache dafür konnte damals jedoch nicht festgestellt werden. Und auch, wenn es diesen Winter wieder zu besonders hohen Ausfällen kommen sollte, so werde man laut Obendorfer die genauen Ursachen erst später durch Forschungsprojekte herausfinden können.
      Grundsätzlich kann man sagen, dass die Verluste regional immer sehr unterschiedlich sind. „Es gibt Aufstellungsplätze für Bienen, wo kaum mit Belastungen zu rechnen ist, bei anderen Örtlichkeiten haben es die Bienen hingegen schwerer“, so Schittenhelm. Ein großes und viel diskutiertes Problem sind dabei immer auch Pflanzenschutzmittel und Insektizide, die häufig von Landwirten, aber auch von Gartenbesitzern eingesetzt werden.
      Milbenbekämpfung mit organischen Säuren
      Was kann man also tun, um dem Bienensterben entgegenzuwirken? Jeder Imker trägt eine große Verantwortung für seinen Bienenbestand und sollte durch gezielte Maßnahmen für dessen Gesundheit sorgen. Die Varroamilbe wird üblicherweise mit organischen Säuren, wie Ameisensäure und Oxalsäure, oder mit ätherischen Ölen bekämpft. Im konventionellen Bereich würden laut Obendorfer leider oft auch chemische Präparate eingesetzt werden. Diese würden zum einen Spuren in Wachs und Honig hinterlassen, zum anderen seien sie oftmals ohnehin wirkungslos, weil die Milbe dagegen inzwischen vielfach resistent geworden ist.
      Beim Punkt Pflanzenschutzmittel und Insektizide, sei es laut den Imkern wichtig, dass man das Gespräch mit den Landwirten sucht und mit ihnen gemeinsam Kompromisse und Lösungen findet. „Ständig Fingerzeigen und Anklagen hilft da sehr wenig“, ist der Berufsimkermeister überzeugt. Auch seitens der Imkerverbände gäbe es Ansätze in Form von Schulungen und Beratungen der Imker.
      Die Zukunft der Imkerei sehen die drei Imker gespalten. Schittenhelm und Obendorfer bemerken ein gesteigertes Interesse und starke Zuwächse bei den Jungimkern. Reisinger sieht die Sache etwas pessimistischer: „Der Beruf ist sehr zeitaufwendig und der Misserfolg oft groß - das schreckt ab.“ Neuimker würden so nur wenige Jahre durchhalten.
      Wichtig sei aber zu erkennen, welchen wertvollen Beitrag die Biene als drittwichtigstes Nutztier leistet. Dadurch, dass sie einen Großteil der Bestäubungsleistung übernimmt, sichert sie uns eine Vielfalt an Nahrungsmitteln.
      "Der Imker ist nicht der Meister seiner Bienen sondern ihr Diener"

      :biene :biene :biene
    • Ein sehr trauriger Bericht, der jedoch meine Befürchtungen und Erwartungen bestätigt.
      Ich kann auf mehrere Jahre Milbenzahlen zurückblicken und muß das Jahr 2016 mit dem schlimmen Varroa-Jahr 2014 vergleichen. Ja, ich möchte gar sagen es ist noch schlimmer als 2014.

      Viel hört man in letzter Zeit noch nicht, aber was man hört erweckt den Eindruck, daß heuer die Verluste sehr viel später im Jahr auftreten als bisher.


      noahnesha schrieb:

      Winterverluste sind Teil dernatürlichen Auslese.
      Auch wenn dieser Satz von einem Berufsimkermeister stammt - ich halte das für totalen Unsinn.
      In der Bienenhaltung ist seit der Varroamilbe überhaupt nichts mehr natürlich. Wie soll es da eine natürliche Auslese geben?
      Die Auslese erfolgt nicht aufgrund von Eigenschaften der Bienen. Sie erfolgt ausschließlich aufgrund von Eigenschaften eines Imkers, vor allem der Eigenschaft wie erfolgreich er seine Völker entmilbt.
      Das ist traurig aber wahr - und das Geschwätz von "natürlicher Auslese" ist das Feigenblatt hinter dem sich mancher Imker gerne versteckt.


      Alex
      Ciao,

      Alex
    • BeeLex schrieb:


      Die Auslese erfolgt nicht aufgrund von Eigenschaften der Bienen. Sie erfolgt ausschließlich aufgrund von Eigenschaften eines Imkers, vor allem der Eigenschaft wie erfolgreich er seine Völker entmilbt.
      An Agrargiften sterben auch ordentlich entmilbte Völker.

      DU kennst den Franz persönlich? Glaube nicht!

      - Bruno
    • BeeLex schrieb:

      Ein sehr trauriger Bericht, der jedoch meine Befürchtungen und Erwartungen bestätigt.
      Ich kann auf mehrere Jahre Milbenzahlen zurückblicken und muß das Jahr 2016 mit dem schlimmen Varroa-Jahr 2014 vergleichen. Ja, ich möchte gar sagen es ist noch schlimmer als 2014.

      Viel hört man in letzter Zeit noch nicht, aber was man hört erweckt den Eindruck, daß heuer die Verluste sehr viel später im Jahr auftreten als bisher.


      Auch wenn dieser Satz von einem Berufsimkermeister stammt - ich halte das für totalen Unsinn.
      In der Bienenhaltung ist seit der Varroamilbe überhaupt nichts mehr natürlich. Wie soll es da eine natürliche Auslese geben?
      Die Auslese erfolgt nicht aufgrund von Eigenschaften der Bienen. Sie erfolgt ausschließlich aufgrund von Eigenschaften eines Imkers, vor allem der Eigenschaft wie erfolgreich er seine Völker entmilbt.
      Das ist traurig aber wahr - und das Geschwätz von "natürlicher Auslese" ist das Feigenblatt hinter dem sich mancher Imker gerne versteckt.
      Echt jetzt!!!!!!!

      für diesen Beitrag erbost sich ein Forumsteilnehmer ein "DISLIKE" herzugeben? Schäm dich!!!

      Klär mich bitte auf was ich hier verpasst habe! Ich kann beim besten Willen hier kein DISLIKE erkennen.
      LG, Helmut

      honeyandmore.at/ :biene

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Heli ()

    • BeeLex schrieb:

      Ein sehr trauriger Bericht, der jedoch meine Befürchtungen und Erwartungen bestätigt.
      Ich kann auf mehrere Jahre Milbenzahlen zurückblicken und muß das Jahr 2016 mit dem schlimmen Varroa-Jahr 2014 vergleichen. Ja, ich möchte gar sagen es ist noch schlimmer als 2014.

      Viel hört man in letzter Zeit noch nicht, aber was man hört erweckt den Eindruck, daß heuer die Verluste sehr viel später im Jahr auftreten als bisher.


      noahnesha schrieb:

      Winterverluste sind Teil dernatürlichen Auslese.
      Auch wenn dieser Satz von einem Berufsimkermeister stammt - ich halte das für totalen Unsinn.In der Bienenhaltung ist seit der Varroamilbe überhaupt nichts mehr natürlich. Wie soll es da eine natürliche Auslese geben?
      Die Auslese erfolgt nicht aufgrund von Eigenschaften der Bienen. Sie erfolgt ausschließlich aufgrund von Eigenschaften eines Imkers, vor allem der Eigenschaft wie erfolgreich er seine Völker entmilbt.
      Das ist traurig aber wahr - und das Geschwätz von "natürlicher Auslese" ist das Feigenblatt hinter dem sich mancher Imker gerne versteckt.


      Alex
      Hallo Alex,

      wie sind Deine eigenen Verluste derzeit? Schlimm?
      Bei mir sind noch alle da, so ein Winter wie 2014/2015 ist noch nicht in Sicht. Da verendeten die ersten bereits im August.
      @für die anderen: Alex und ich haben eine ähnliche Klimazone und kennen uns schon länger.
      Gruss,
      Christian
      Viele Grüße
      aus dem Westchiemgau von
      Christian 8)

      Meine Zucht-Freunde sind da: www.dunkle-biene.at (Österreich) und da: www.dunkle-biene.com (Deutschland)
    • Unser Programm:
      Juli - Abkehren auf MW und ToBee
      Aug - ToBee
      Sept - ToBee
      Dez - Oxamat - teilweise ordentlicher Abfall

      An 2 von 24 Ständen hatten wir echte Probleme schon im Aug-Sept.
      Jetzt vor Weihnachten waren bis auf zwei Krewödl eigentlich noch alle da. Die sind beide verhungert, weil ausgeraubt. Mal sehen, wie das in den nächsten 8 Wochen aussieht. Wir werden aber vor allem mit dem Futter aufpassen bei den "Kleinen".
      Auch kaum Totenfall (bei zwei in OÖ hatten wir welchen). Aber dort jammern sie schon generell.

      Stark kommen mir aber nur wenige vor oder sie hocken wirklich eng in der Wintertraube.

      3 von 5 BK-Völkchen sind auch noch da. Dafür war die Temperaturkurve fast ideal. Die nehmen auch ganz brav Futterteig. Mal schauen, ob wir die durchbringen.
      Lg
      Matthias


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      +43 699 1400 3663
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    • Leute, das Bild zeigt eindeutig Vergiftungsschaden, das ist nicht die Milbe gewesen.
      Habe gestern meine Völker kontrolliert, auf einem Stand 4 Ausfälle - alles Mäuseschaden, der Stand in den Bundesforsten null Ausfall, Stand zu Hause, wo noch Ackerflächen sind 50 %, Waldstand von 30 Völkern - 1 Volk. Lag es an der Behandlung, am Imker, an den Ausreden oder sonst was.
      Es lag am Pollen, denn wenn man sich den Zehrweg angesehen hat, dann wurde alles klar.
      Und wenn Bienen an Pollen sterben, dann war sicher die Milbe schuld - oder doch nicht.
      Bitte die Kirche im Dorf lassen, die Gifte sind allgegenwärtig und noch immer eine Bedrohung für die Bienen.
      Dass Imker viele Fehler machen ist bewiesen, aber alles auf die Imker und Varroa zu schieben, ist nicht korrekt.
      Die noch immer vorhandenen und angewendeten Gifte sind das Übel.
      Gruß Einstein
    • derLoesslaender schrieb:

      An Agrargiften sterben auch ordentlich entmilbte Völker.

      DU kennst den Franz persönlich? Glaube nicht!
      Servus Loesslaender,
      da hast du leider recht! Aber würdest du hier von "natürlicher Auslese" reden? Doch eher nicht....

      Ich glaube ihr habt mich ein wenig falsch verstanden! Ich schiebe nicht alles auf die Milben. Ich rege mich nur auf, wenn Imker von "natürlicher Auslese" sprechen.

      Stimmt, ich kenne den Franz nicht persönlich. Doch ich kenne viele Imker die gerne von natürlicher Auslese reden wenn sie Verluste haben. Und wenn man nachfrägt merkt man schnell, daß die Behandlung halbherzig war.
      Versteh mich auch hier nicht falsch: ich kann verstehen wenn jemand sagt "Das ist mir zu viel Arbeit, so viel Zeit habe ich nicht", oder "Ich bin doch nicht deppert und zähle ständig die Milben auf der Windel" usw..
      Aber dann soll man auch genau DAS sagen und nicht von natürlicher Auslese reden. Die natürliche Auslese ist die natürliche Ausrede vieler Imker ;)


      Hihi, mein erster Beitrag und gleich ein Dislike kassiert. Wenn das mal kein interessanter Einstieg ist ;)



      Beehouser schrieb:

      Hallo Alex,

      wie sind Deine eigenen Verluste derzeit? Schlimm?
      Bei mir sind noch alle da, so ein Winter wie 2014/2015 ist noch nicht in Sicht. Da verendeten die ersten bereits im August.
      Servus Christian,
      nein, es sind noch alle da. Vorgestern flogen sie wie der Teufel und räumten auf. Ich nutzte das Wetter und bedampfte noch mal die 9 Völker mit dem höchsten Milbenfall. Der Rest müsste passen.
      Ja 2014 ging es recht früh los - heuer scheint das alles sehr viel später los zu gehen. Eigentlich recht untypisch?! Viele wundern sich, wo so spät die vielen Milben noch her kommen.
      Wie schauts auf deiner Windel aus? Milben? Brüten sie noch? Allein von der Gemüllmenge müssen meine noch brüten, das gibts sonst nicht...


      einstein schrieb:

      Die noch immer vorhandenen und angewendeten Gifte sind das Übel.
      Servus Einstein,
      solltest du dich auf mich beziehen: ich widerspreche dir hier sicher nicht!
      Nur soll man als Imker auch nicht ALLES auf die Gifte schieben! (Was ich dir auch nicht unterstelle).

      Varroa und Umweltgifte sind ein unheiliger Pakt.
      Als Imker kann ich direkt an den Völkern nur einem von beiden den Gar aus machen. Wenn man das gut hin kriegt hat man viel geschafft.


      Grüße,

      Alex
      Ciao,

      Alex
    • BeeLex schrieb:

      derLoesslaender schrieb:

      An Agrargiften sterben auch ordentlich entmilbte Völker.

      DU kennst den Franz persönlich? Glaube nicht!

      1. Ich glaube ihr habt mich ein wenig falsch verstanden!

      2. Stimmt, ich kenne den Franz nicht persönlich. Doch ich kenne viele Imker die gerne von natürlicher Auslese reden ...
      1. Ich hab di scho richtig verstanden.

      2. Dann wär ich an deiner Stelle etwas zurückhaltender, BeeLex!

      Gruß Bruno
    • Irgendwie verfehlen hier manche den Punkt, um was es BeeLex eigentlich geht.

      Natürliche Auslese kann es nur ohne Milben und ohne Gifte geben, da die Milbe und die Gifte in unserer Gegend nicht natürlich sind.
      Sollte es eine Bienengattung bei uns geben, die sich gegen die Varroa wehrt, kann man abgesehen von den Giften von einer natürlichen Auslese ausgehen.

      Abgesehen davon, diejenigen die mit Zuckerwasser einfüttern, sind gefährdeter, Stöcke durch Vergiftung zu verlieren als diejenigen die mit Honig füttern, heißt aber nicht das durch Honigfütterung nichts passieren kann. Da ja Honig bekannter weise Toxine in der Biene abbaut. Natürlich spielt die Honigsorte eine Rolle, wenn zb. nur eine Sorte angeflogen wird, wird die Wirkung des Honigs auf die Biene vermindert.

      Auch bei meinen zwei geschädigten Stöcken war NICHT klar warum im Gras viele tote Bienen lagen und eine Massenvölkerwanderung statt fand. Die IMKERMEISTER die dies begutachtet haben sagten Vergiftung, jedoch war es die Varroa wo nach der Behandlung alles wieder ins Lot gekommen ist.
      Gruß Margit :biene

      Nicht die Bienenrasse entscheidet über Fleiß, Sanftmut und Gesundheit sondern die Bienenhaltung :D
    • Margit49 schrieb:



      Abgesehen davon, diejenigen die mit Zuckerwasser einfüttern, sind gefährdeter, Stöcke durch Vergiftung zu verlieren als diejenigen die mit Honig füttern, heißt aber nicht das durch Honigfütterung nichts passieren kann. Da ja Honig bekannter weise Toxine in der Biene abbaut. Natürlich spielt die Honigsorte eine Rolle, wenn zb. nur eine Sorte angeflogen wird, wird die Wirkung des Honigs auf die Biene vermindert.
      Das mit dem Honig füttern wird ob der sich entwickelnden Belastungssymptome zunehmend fraglich.

      Zentrales Konzept aller Behandlungen der nächsten Jahre wird die Reduktion der Virenbelastung sein. Die V ist ja nur Viren-Wirt und Viren-Verbreiter. Die Milbe selbst, wie ja in den ersten Jahren gut ersichtlich, hätte die Völker nicht (so leicht) umgebracht.

      Wenn es aber darum geht, die Virenbelastung zu reduzieren, dann bedeutet das, möglichst wenig aus fremden Bienenvölkern in ein bestehendes Volk einzubringen. Unter "fremden" Völkern ist JEDES andere Volk zu verstehen, dass selbst wieder Virenträger ist. Das betrifft die Wiederverwendung von Waben, insbesondere im BR, genau so wie das Zufüttern von "eigenem" Honig (richtig fremder Honig ist ja sowieso schon seit Jahren verpönt).

      Der Zug geht daher beim Wachs zu vermehrtem Naturbau und eigenem Wachskreislauf. Wobei man sich auch wird ansehen müssen, wie das mit dem Wachs und den Viren im eigenen Kreislauf ist.
      Beim Füttern wird man zukünftig mit virenfreien Futter vermutlich auch besser fahren, als mit eigenem Honig (auch wenn der von den Inhaltsstoffen natürlich viel besser wäre). Oder man belässt selbst gesammelten Honig in ausreichender Form im Volk.

      Imkerliches Ziel müsse es lt selbst imkererfahrenen Virologen von der VetMed sein, den Virenspiegel so niedrig zu halten, dass die Völker damit umgehen können.Das bedeutet, dass wir nichts "Altes" ins Bienenvolk einbringen und nach Möglichkeit die Bienen immer wieder alles "neu" machen lassen. Das wird uns Honig kosten, weil die Kraft des Volkes auf Wachsproduktion und vermehrte Bienenproduktion (Ableger) gelenkt wird. Wo möglich, wird der Wintervorrat belassen bzw selbst eingetragen (zB Springkraut) bzw mit virenfreien Futter aufgefüttert. Die Futterwaben von gut überwinterten Völkern können allenfalls noch für Ableger verwendet werden, Waben von schwachen und eingegangenen Völkern werden (leider) eingeschmolzen. Selbst erfahrene ältere Imker beginnen sich zunehmend auf Naturbau umzustellen, weil offenbar das Ausleben des Bautriebs einen guten Einfluß auf die Völker hat.
      Lg
      Matthias


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    • mkopetzky schrieb:

      Das mit dem Honig füttern wird ob der sich entwickelnden Belastungssymptome zunehmend fraglich.
      Ich finde das nicht fraglich, sondern eher einen kleinen wenn nicht gar größeren Schritt dem Ganzen entgegenzuwirken.

      Wenn jetzt wirklich alles noch steriler gehalten wird im Bien, ergibt sich dann nicht die Frage ob dann nicht ein kleiner Hauch von irgendwas den Bien zerstört ?
      So wie die übertriebene Hygiene zb. bei Kindern die jetzt am laufenden Band mit Allergien und Immunschwäche zu kämpfen haben ? Zerstören wir damit nicht dann das Immunsystem des Biens ?
      Gruß Margit :biene

      Nicht die Bienenrasse entscheidet über Fleiß, Sanftmut und Gesundheit sondern die Bienenhaltung :D
    • Margit49 schrieb:

      Wenn jetzt wirklich alles noch steriler gehalten wird im Bien, ergibt sich dann nicht die Frage ob dann nicht ein kleiner Hauch von irgendwas den Bien zerstört ?
      So wie die übertriebene Hygiene zb. bei Kindern die jetzt am laufenden Band mit Allergien und Immunschwäche zu kämpfen haben ? Zerstören wir damit nicht dann das Immunsystem des Biens ?
      Die Imunstrategie von Säugetieren (wie auch des Menschen) sind leider nur sehr begrenzt mit dem eines Volk-bildenden Insekts (wie der Biene) vergleichbar.

      Am Beispiel des "Breitband-Antibiotikums" Propolis wird die Strategie der Bienen deutlich, welche versuchen müssen - aufgrund eines nur schwach ausgebildeten Individualimmunsystems - den Stock möglichst steril zu halten. Das Bienenvolk bei diesem ohnedies natürlichen Bestreben zu unterstützen ist also nicht vergleichbar mit einer übertriebenen Hygiene im menschlichen Umfeld. Unser Körper braucht es, bakteriellen und virologischen Einflüssen ausgesetzt zu sein, weil er auch in der Lage ist, eigenständig Gegenstrategien zu entwickeln. So agiert die Biene nicht. Uns erscheint es befremdlich, das kranke und sterbende Bienen von sich (soweit noch möglich) den Stock verlassen um draußen zu sterben. Das ist - kollektiv gesehen - eine sinnvolle Abwehrmaßnahme gegen die möglicherweise an dieser Biene anhaftenden Sterbegründe (Viren, Bakterien, Pilze). Die Bienen befördern also alles nach draußen, was ein potentielles Risiko darstellen könnte. Der Putztrieb hat viel mit Hygiene zu tun.

      Das Imunsystem des Biens besteht in rascher Reproduktion (gesunder Jungbienen) und möglichster Sterilität (aus Bien-Sicht) des Stocks.

      Auch der Neuanfang des Schwärmens hat einen solchen Hygieneeffekt (neuer Bau, weniger belastende Viren/Bakterien/Pilze). Warum disktutieren wir das Sterben der Völker vor allem im Herbst/Winter? Weil das Problem im Sommer durch die rasche Reproduktion "überdeckt" wird.

      Wir sollten also nicht eingreifen im Sinne menschlichen Verständnisses von Hygiene, sondern unterstützen im Sinne von biengerechter Hygiene. Unbelastetes Material, wenig bis nichts "gebrauchtes" einbringen.
      Lg
      Matthias


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