Bücherskorpion

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    • moniaqua schrieb:

      Beehouser schrieb:

      Oder auch ein Boden, der mit Rindenstückchen und/oder Torf gefüllt ist.
      Hm. Reicht es, wenn der Boden unter der (offenen) Beute gemulcht ist?
      Hallo Monika,
      vielleicht beantwortet das Thema "Brutnest" Deine Frage:

      Paarung
      Das Männchen setzt während eines Paarungstanzes mit einem Weibchen eine sog. Spermatophore ab. Das Weibchen kann mit den Vorderbeinendiese Spermatophore packen und führt diese aktiv in ihre Geschlechtsöffnung ein.

      Brutnest
      Kurz vor der Eiablage wird das Brutnest aus kleinenSandkörner, Holzsplittern und ähnlichem zusammengetragen und mit Hilfe einesfeines Seidenfadens zu einem kuppelförmigen, geschlossenen Nest versponnen.Wichtig für die Anlage des Nestes sind kleine Ritzen und Vertiefungen. DerNestbau kann einige Tage dauern. Glatte Strukturen sind für die Ansiedlung des Bücherskorpions eher nicht geeignet.

      Entwicklung vom Ei bis zum erwachsenen Tier
      Das Weibchen trägt ca. 20-40 Eier mit sich, daraus entwickeln sich eher weniger Protonymphen. Die Entwicklung vom Ei bis zur Protonymphe benötigt 3-4 Wochen. Während dieser Zeit bleibt das Weibchen ohne Nahrungsaufnahme im Nest.
      Nach dem Schlupf bleiben die Protonymphen noch einige Tagemit dem Muttertier im Nest, dann verlassen sie dieses und beginnen eineigenständiges Leben. Bis zur Entwicklung durchlaufen die Protonymphen über dieDeutnymphe und Tritonymphe zum erwachsenen Tier mehrere Häutungen. Für dieHäutungen legen sie wiederum Nester an und fallen während der Häutungen in eineStarre, die 14 Tage dauern kann.
      Die Entwicklungszeit vom Ei bis zum adulten Tier beträgt insgesamt10-24 Monate, je nach Umgebungstemperatur. Die Pseudoskorpione werdendreieinhalb bis vier Jahre alt.
      Viele Grüße
      aus dem Westchiemgau von
      Christian 8)

      Meine Zucht-Freunde sind da: www.dunkle-biene.at (Österreich) und da: www.dunkle-biene.com (Deutschland)

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    • Die Suche nach dem Bücherskorpion ist nicht einfach. Wenn man aber keine Zuchtskorpione kaufen will...

      Die Suche (aus verschiedenen literarischen Quellen):
      Der BS kommt meist an trockenen Orten unter der Rinde von toten oder lebenden Bäumen, in Vogelnestern oder Nistkästen und in alten Büchern vor. Im Winter oft unter der Rinde von abgestorbenen Kiefern, dort sucht man nach den flachen Überwinterungsgespinsten. (Achtung: Moosskorpione lieben feuchte Orte, das sind somit die Falschen!)
      Die einfachste Methode ist, trockenes Moos, Bodenstreu aus Wäldern, Laub vom Komposthaufen oder Vogelnester auszusieben oder mit Hilfe eines Berlese-Trichers (https://de.wikipedia.org/wiki/Antonio_Berlese) auszulesen.
      Es wird auch auf Vorkommen auf alten Dachböden, Holzverkleidungen in Ställen, auch auf Bereichen mit vielen Fluginsekten (wegen der Reisebereitschaft der Pseudoskorpione) hingewiesen.

      Ich selbst habe versucht, gerillte und gelochte Brettchen auf einer Tenne über einem Stall quasi als Falle auszulegen. Aus Zeitmangel habe ich diese nicht kontrollieren können. Auch habe ich Rinde und Streu im Wald und Waldrand untersucht. Alles war da drin, nur keine BS. ;) Das war auch lehrreich und interessant. Die richtige Stelle muss man halt finden. Das ist wie beim Pilzesuchen. :winken

      Habe ich gerade noch gefunden: Anleitung zum Selbstbau eines Berlese-Trichters: hypersoil.uni-muenster.de/1/01/pdf/Boden/2_08.pdf
      Viele Grüße
      aus dem Westchiemgau von
      Christian 8)

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    • Beehouser schrieb:

      Drohnensammler schrieb:

      Vielleicht hilft das weiter.
      3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=43410
      Mit einer BS-Zarge, die kommt zwischen Boden und ersten Brutraum, kann man ihn ziehen.
      Sie schaffen es jedoch nicht ein Volk milbenfrei zu halten.
      Milch und Oxalsäure überleben die meisten erwachsenen Tiere, bei AS muss man die BS - Zarge entfernen und unter ein anderes Volk setzen. Eine Woche nach der AS Behandlung kann man den alten Zustand wieder herstellen. Nicht problemlos weil ja alle Völker am Stand gleichzeitig behandelt werden sollen.
      Bei einem Volk läuft bei mir seit 3 Jahren ein Test mit dem BS, viel sagen kann ich noch nicht, aber er hilft, denn jede Milbe die nicht mehr im Volk ist liebe ich.
      Hallo Manfred,hast Du es geschafft ihn im Boden anzusiedeln?
      Ja seit 3 Jahren habe ich den BS.
      Auch in einem Volk, mit einer Zusatzzarge über dem Boden, sie ist 10 cm hoch und Doppelwandig.
      Der Hohlraum ist mit Stroh gefüllt und innen mit Löchern Versehen, 2 cm Strohpolster reicht. Plus Bausperre für die Bienen.
      Hab mir den BS auf einem alten Hof besorgt, die Hatten den Heuschober über dem Stall wo unten noch die Rinder standen. Hat einige Stunden gedauert bis ich welche gefunden hatte. Man braucht auch viele da die Männchen überwiegen. Zucht ist auch schwierig die brauchen wohl 2 Jahre bis es klappt mit der Nachzucht.
      Will alle meine Völker so umrüsten. Mal gespannt wie es dieses Jahr ausschaut, wie viele ich noch habe und ob es reicht ein 2. Volk zu versorgen.
      Gruß
      Manfred
    • Drohnensammler schrieb:

      Ja seit 3 Jahren habe ich den BS.Auch in einem Volk, mit einer Zusatzzarge über dem Boden, sie ist 10 cm hoch und Doppelwandig.
      Der Hohlraum ist mit Stroh gefüllt und innen mit Löchern Versehen, 2 cm Strohpolster reicht. Plus Bausperre für die Bienen.
      Hab mir den BS auf einem alten Hof besorgt, die Hatten den Heuschober über dem Stall wo unten noch die Rinder standen. Hat einige Stunden gedauert bis ich welche gefunden hatte. Man braucht auch viele da die Männchen überwiegen. Zucht ist auch schwierig die brauchen wohl 2 Jahre bis es klappt mit der Nachzucht.
      Will alle meine Völker so umrüsten. Mal gespannt wie es dieses Jahr ausschaut, wie viele ich noch habe und ob es reicht ein 2. Volk zu versorgen.

      Servus Manfred, woher wußtest Du, wie die Zarge aussehen muss?
      Hast Du die Diplomarbeit von Torben Schiffer gelesen?
      Viele Grüße
      aus dem Westchiemgau von
      Christian 8)

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    • Habe mal einen alten Beitrag von mir aus einer anderen Zeit ausgegraben:

      Das war 2013!

      Ich habe im Raum nördlich von München mit einem Imker telefoniert, leider noch nicht persönlich gesprochen, der arbeitet mit einem Bodenbiotop in der Beute, macht das schon seit etwa 5 Jahren und hat den Bücherskorpion in der Beute. Er verwendet keine AS mehr und verwendet nur noch OS und MS, allerdings ist mir nicht bekannt, ob der OS-Behandlung auch unterjährig macht.


      Er hat die Erfahrung gemacht, dass zum Gedeihen des Bücherskorpions in der Beute auch der Standort extrem wichtig ist. Sonnig und warm muss die Umgebung sein. Meist stehen seine Beuten an warmen windgeschützten Waldrändern mit einem Flugbrett, das ganz zum Boden reicht.
      Das Bodenbiotop ist etwa 1cm unter dem Bodengitter. Das Bodengitter ist nur 1cm unter der Rähmchenunterkannte. Rähmchengröße DNM.

      Eine Brutraumerneuerung findet bei ihm nicht statt. Er möchte ein natürliches Gleichgewicht zwischen Nützlingen und Schädlingen innerhalb der Beute gewährleisten. Der Bücherskorpion frißt ja auch gerne Wachsmottenraupen.
      Viele Grüße
      aus dem Westchiemgau von
      Christian 8)

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    • skorpi08 schrieb:

      Wie jetzt, er imkert mit alten schwarzen Schinken?
      Sorry hat er mir damals gesagt, ob er es immer noch tut, weiß ich nicht, aber das war ein Demeter Imker ... aus der Nähe von Freising.
      Aber eigentlich ist das hier OT, hätte ich wohl nicht reinschreiben sollen. Magst nicht eine neues Thema anfangen? Falls Du das diskuttieren willst?
      Viele Grüße
      aus dem Westchiemgau von
      Christian 8)

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    • Beehouser schrieb:

      Drohnensammler schrieb:

      Ja seit 3 Jahren habe ich den BS.Auch in einem Volk, mit einer Zusatzzarge über dem Boden, sie ist 10 cm hoch und Doppelwandig.
      Der Hohlraum ist mit Stroh gefüllt und innen mit Löchern Versehen, 2 cm Strohpolster reicht. Plus Bausperre für die Bienen.
      Hab mir den BS auf einem alten Hof besorgt, die Hatten den Heuschober über dem Stall wo unten noch die Rinder standen. Hat einige Stunden gedauert bis ich welche gefunden hatte. Man braucht auch viele da die Männchen überwiegen. Zucht ist auch schwierig die brauchen wohl 2 Jahre bis es klappt mit der Nachzucht.
      Will alle meine Völker so umrüsten. Mal gespannt wie es dieses Jahr ausschaut, wie viele ich noch habe und ob es reicht ein 2. Volk zu versorgen.
      Servus Manfred, woher wußtest Du, wie die Zarge aussehen muss?
      Hast Du die Diplomarbeit von Torben Schiffer gelesen?
      Hi Christian,
      denke das es klappen muss, dabei spielt das Aussehen keine Rolle. :)
      Drehen wir doch mal die Uhr ein paar Jahre zurück. Zu der Zeit als Strohkörbe und die Hinterbehandlungsbeuten aktuell waren. Da hatte der BS noch Möglichkeiten sich im Bienenvolk einzurichten. Schlafen, nisten Rückzugsort. In den Völkern kümmerte er sich um die Bienenlaus und die Wachsmotten, aber er lebt ja nicht nur in den Bienenvölkern, sondern überall dort wo er als "Raubspinnentier" Nahrung bekommt.
      Mein Großvater hatte mir immer ans Herz gelegt darauf zu achten den BS zu erhalten. Er wäre wichtig für die Bienen. Mehr sagte er nicht, vielleicht ............. ich weiß nicht was er dachte und wusste.
      Nur heute ist der BS wieder aktuell geworden, wegen den Milben und da suchen viele nach irgendwas.
      Was der Herr Schiffer schreibt werde ich mir mal bei Gelegenheit durchlesen.
      Nur durch das Beispiel Strohkorb bin ich auf die Idee gekommen so eine kleine Zarge zu bauen um eine Behausung für den BS zu bekommen. Wenn es klappt ist gut, wenn nicht wird was anderes ausprobiert.
      Probleme gibt es nur bei der AS Behandlung. Auch wenn man, so wie ich, die BS Zarge entfernt, sind ja immer noch BS im Volk die dann durch die AS abgetötet werden.
      Also alles in allem nicht so einfach. Um einen gangbaren Weg herauszufinden wird es wohl Jahre dauern, eine Zeit in der sich jedoch die Maßnahmen überschneiden und kontraproduktiv sind.
      Probieren und Versuche starten, was bei dem einen klappt muss bei einem anderen nicht funzen, es ist die Handhabung.
      Gruß
      Manfred
    • Servus Manfred,

      ich habe mir von Torben Schiffer sowohl die Diplomarbeit und die weiterführende Forschung gegen Gebühr gekauft. Leider ist das Copyright so strikt, dass ich da nichts veröffentlichen kann/darf, obwohl das wichtig wäre.
      Der T. Schiffer hat auch ein System für Styrophor(Segeberger) beschrieben, wie man auch diese Beute für den Skorpion bewohnbar aussstatten kann. Es sind auch Bilder drin.
      Wenn man da einsteigen will, ist das gut investiertes Geld.
      Man bekommt nach der Bezahlung die Dokumente per Mail oder zum Runterladen mit so einer Art PDF-Schutz.
      Viele Grüße
      aus dem Westchiemgau von
      Christian 8)

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    • Beehouser schrieb:

      Leider ist das Copyright so strikt, dass ich da nichts veröffentlichen kann/darf...
      Man darf alles Zitieren, was bereits veröffentlicht wurde. Das kann niemand verbieten, auch der Autor nicht, solange es ein Zitat bleibt.

      Das bedeutet, es muss ein Textauszug sein. Es kann also nie der gesamte Text sein. Und die Quelle muss natürlich genannt werden. Das ergibt sich alleine schon aus der Logik, dass der Autor ja sein Werk ursprünglich auch veröffentlichte und gerade eine Diplomarbeit muss veröffentlicht werden.

      Umgekehrt bedeutet das aber auch, dass ich, wenn ich ein Bild in einem Forum einstelle, eben KEIN Copyright einfügen muss, wenn ich der Besitzer bin. Es geht das Forum ja nichts an, woher ich mein Bild habe. Ich bin der Veröffentlicher und könnte dafür auch zur Rechenschaft gezogen werden, aber nicht das Forum, weil es die Quelle ja nicht einmal überprüfen kann.
      Mit besten Grüßen,
      Wolfgang

      Ich freue mich wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.
      (Karl Valentin)
    • Neues vom Bücherskorpion,

      der Hamburger Biologielehrer und Bücherskorpionforscher Torben Fischer hat Ergebnisse seiner bisherigen Arbeit in einer Publikation zusammengefasst :
      - Beenature-Projekt: Link
      - TV-Beitrag im Norddt. Rundfunk: Link

      Durch den Bücherskorpion wird in der Imkerei mit Sicherheit nicht das Paradies ausbrechen, aber der Bücherskorpion ist m.E. ein Indikatortier im Bienenstock, das in die richtige Richtung weist.

      VG Konrad
      Vielfalt statt Einfalt :biene

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    • Servus Konrad,
      Servus Bernhard,

      sehr interessant der Link. Nun geht Torben Schiffer in die Breite und vermarktet sein Wissen.
      Der Max hat den Bücherskorpion, ich habe ihn noch nie echt gesehen, obwohl ich unter anderem deshalb keine AS verwende.
      Perizin ist ohnehin bei uns verpönt.

      Ich müsste meine Böden umbauen, etc. So in der Art, wie Bernhard sie baut, oder bei Bernhard modifiziert bestellen.

      @Bernhard: Du hast mir doch mal Deine Böden gezeigt, wie läuft es nun in der Praxis? Ist der Boden mit Lebewesen besiedelt?
      Viele Grüße
      aus dem Westchiemgau von
      Christian 8)

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    • Servus Christian,

      von den beiden Imkern(Zander/12er Dadant), bei denen die Böden seit letztem Jahr im Einsatz sind habe ich noch keine Rückmeldung erhalten.
      Ich habe auch noch nicht nachgefragt, werde ich aber bei Gelegenheit machen.
      Und ein neuer "Testkandidat" erprobt sie in Langstroth seit gut 3 Wochen.
      Bei meinen eigenen Völkern habe ich ein paar Böden erst seit 3 Wochen im Einsatz, also noch nichts zu sehen.
      Ich werde aber die meisten im Laufe dieses Jahres auf die Böden umstellen bzw. die neuen Völker auf diese Böden stellen.


      gruß
      bernhard
      :)
    • Zitat chelifer.de:

      "D-Deckel

      Um die Problematik durch Kondenswasseranfall und Schimmelbildung in den kalten Monaten zu entschärfen, haben wir (Prof. J. Tautz, T. Schiffer & R. Sachs) einen Deckel zur Nachrüstung von klassischen Magazinbeuten konstruiert. Der Deckel ist im Grunde die Weiterentwicklung einer Idee von Émile Warré. Durch den diffusionsoffenen Aufbau wird die im Inneren anfallende Feuchtigkeit komplett per Diffusion durch den Deckel abgetragen. Der Anfall von Kondenswasser und eine Schimmelgefahr in der Beute können so ausgeschlossen werden."

      Kissenzargen habe ich bei all meinen Beuten, außer der TBH, da geht es ja nicht, schon einige Jahre im Einsatz. Es ist angenehm, wenn man im Frühling keine schimmligen Waben entfernen muß. Sowohl für den Imker als auch für die Bienen. Diese Kissenzarge als Weiterentwicklung zu bezeichnen scheint mir etwas übertrieben. Die Idee von Kissenzargen stammte übrigens nicht von Warre, sondern wurde früher bei zahlreichen Beuten eingesetzt. Warre hat die Funktionsweise der Kissenzarge ausführlich in seinem Buch beschrieben. Nachlesen lohnt sich.
      mfg stefanzo