Bienen-Massenmord gesetzlich vorgeschrieben

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Bienen-Massenmord gesetzlich vorgeschrieben

      „Tödliche“ Post vom Kärntner Verwaltungsgerichtshof haben dieser Tage Lavanttaler Imker erhalten. Innerhalb Jahresfrist müssen tausende Bienenköniginnen getötet werden.
      Wolfsberg. Begründet wird der Bienen-Massenmord, betroffen sind etwa 80 Prozent der insgesamt über 12.000 Lavanttaler Bienenvölker, mit dem KärntnerBienenwirtschaftsgesetz, das die Reinzucht von Carnica Bienen zwingend vorschreibt.
      Den gesamten Artikel finden Sie in der Ausgabe Nr. 15 der Unterkärntner Nachrichten.

      unterkaerntner.at/Nachrichten/…55-40d5-b92a-deaca3bb28e3
      "Der Imker ist nicht der Meister seiner Bienen sondern ihr Diener"

      :biene :biene :biene
    • freeman schrieb:

      Wo ist das Problem?
      Mord in diesen Dimensionen, um eine Unterart zu erhalten? Irgendwo hört es für mich auf!

      Ich kann zwar verstehen, dass die Kärntner "ihre" Biene erhalten wollen, doch sehe ich persönlich da weit weniger Probleme als bei z.B. der Dunklen. Schließlich ist die Carnica über ganz Deutschland verbreitet, da gibt es notfalls Nachschub. Und jetzt setz ich mich ganz gepflegt auf meine Finger. :rolleyes:
      Viele Grüße
      Monika
    • Wieso kann man die Königinnen nicht verkaufen, z.B in ein Bundesland wo sie erlaubt sind?

      Dieser Artikel erscheint mir sehr merkwürdig, erstens wird es keinen Kärntner Verwaltungsgerichtshhof geben sondern nur ein Kärntner Landesverwaltungsgericht, da es in Österreich nicht viele Höchstgerichte gibt und zweitens wird offenbar die Entscheidung als Gesetz ausgelegt. Der Artikel passt meiner Meinung nach vorn und hinten nicht zusammen, würde sagen von jemanden geschrieben der keine Ahnung hat oder absichtlich es mit der Genauigkeit nicht so genau nimmt.

      Lg
      Gerhard
    • Die Rede war von Austausch von Königininnen binnen Jahresfrist. Das machen ertragsorientierte Imker ohnehin, weil eben das erste Jahr das Beste einer Wirtschatskönigin ist. Danach wird umgeweiselt klingt das für euch besser. Ich verstehe die Entrüstung nicht. Das ist gängige Praxis. Es werden ja keine tausende Völker abgeschwefelt wie in der guten alten Zeit bei der Korbimkerei.
    • Die Entrüstung kommt einfach daher, dass die Zeiten wo die Wahl der Bienenrasse vorgeschrieben wurde, "real" vorbei ist. Die Erwerbsimker dort haben ihre Betriebsweise auf die von ihnen gewählte Biene abgestimmt. Umzuweiseln würde für die finanziell und arbeitstechnisch Nachteile bringen. Liest man sich ältere Schriften (zB. von vor über 100 Jahren) durch, dann wurde nach Kärnten immer schon auch Nicht-Carnica importiert.

      Ich würde es so sehen, dass das Problem ist, dass das Kärntner Bienenwirtschaftsgesetz bis heute nicht umgesetzt wurde. Das sähe nämlich vor, dass andere Bienen als die Carnica auf Antrag gehalten werden dürfen. Die Buckfast wurde vorläufig jetzt einmal auf dem Papier ausgebremst (real wird sich gar nichts ändern), ich vermute aber jetzt einmal, dass als nächstes Neuanträge kommen werden auf Haltung von macedonica, ligustica und Co. Da es durch solche Genehmigungen zu Vermischungen kommt die längst real sind und ja real nicht nur die Berufsimker halten ... berücksichtigt das Kärntner Gesetz sogar (§ 13). Der Schutz der Carnica dürfte Kärnten aber dann doch nicht so viel wert sein, denn die dafür im Gesetz festgeschriebenen Reinzuchtgebiete wurden bis heute nicht umgesetzt. Ganz Kärnten zu reservieren wie sie es derzeit versuchen, wäre spannend was da der Europäische Gerichtshof dazu urteilen würde, angesichts dessen dass Slowenien bei deren EU Beitritt als Carnica Schutzgebiet festgeschrieben wurde. Somit existiert ein Erhaltungsgebiet und ein Vertragsverletzungsverfahren wegen diesen Rassenverboten lief ja schon einmal gegen Österreich. Damals versprach Österreich Abhilfe ...

      Und @freeman, nein mit dem Schnitt und umweiseln (es gibt Gegenden in Kärnten wo die Carnica in der Minderheit ist ...) wäre es nicht vorbei mit Belegstellen. Mal davon abgesehen dass viele weiterhin nach dem Mott handeln werden - Mund halten, machen - findet Zucht nicht am Stand statt. Die Carnicalinien sind nicht alle so einheitlich dass es bei Standbegattung nicht weiterhin zu unvorhergesehenen Ergebnissen kommen würde. Und würde man das ernst nehmen mit Schutz, regional und so, dann müsste man den Carnica Import auf der Drohnenseite für die Belegstellen beenden, etc.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Noldi ()

    • Noldi schrieb:

      Ich würde es so sehen, dass das Problem ist, dass das Kärntner Bienenwirtschaftsgesetz bis heute nicht umgesetzt wurde.
      Ich würde eher sagen das Kärntner Bienenwirtschaftsgesetz wurde bis heute nicht "vollzogen". Das hat dazu geführt dass offenbar jeder gemacht hat was er will und glaubt. So wie ich das sehe, ohne das Gesetz zu kennen, dürften die Imker wohl somit selbst daran schuld haben..., jetzt über eine Entscheidung eines Verwaltungsrichters zu maulen ist mehr als zu hinterfragen und lässt erst mal an deren Glaubwürdigkeit zweifeln...


      Noldi schrieb:

      Die Entrüstung kommt einfach daher, dass die Zeiten wo die Wahl der Bienenrasse vorgeschrieben wurde, "real" vorbei ist.

      dass als nächstes Neuanträge kommen werden auf Haltung von macedonica, ligustica und Co. Da es durch solche Genehmigungen zu Vermischungen kommt die längst real sind und ja real nicht nur die Berufsimker halten ... berücksichtigt das Kärntner Gesetz sogar (§ 13). Der Schutz der Carnica dürfte Kärnten aber dann doch nicht so viel wert sein, denn die dafür im Gesetz festgeschriebenen Reinzuchtgebiete wurden bis heute nicht umgesetzt. Ganz Kärnten zu reservieren wie sie es derzeit versuchen, wäre spannend was da der Europäische Gerichtshof dazu urteilen würde, angesichts dessen dass Slowenien bei deren EU Beitritt als Carnica Schutzgebiet festgeschrieben wurde. Somit existiert ein Erhaltungsgebiet und ein Vertragsverletzungsverfahren wegen diesen Rassenverboten lief ja schon einmal gegen Österreich. Damals versprach Österreich Abhilfe ...
      Ich verstehe das auch wieder nicht, ist doch schon ein Widerspruch, einerseits schreibst die Wahl der Bienenrasse wird vorgeschrieben, dann wieder dass man eine Genehmigung bekommen kann für die Haltung anderer Bienenrassen. Na was jetzt? Wenn man eh eine Genehmigung bekommen kann (denke dann wird man sich genau anschauen wo welcher Umkreis etc.), dann ist eh nicht in ganz Kärnten die Carnica vorgeschrieben, sondern haben die Imker es verabsäumt um Genehmigung anzusuchen?

      Wieso soll der Europäische Gerichtshof was dagegen haben wenn man eh auf Antrag andere Rassen als die Carnica halten kann?

      Ich verstehe das Posting überhaupt nicht, Noldi vielleicht kannst Du das noch genauer erklären?

      Danke
      lg
      Gerhard
    • @Imker Eigentlich sähe das Kärntner Bienenwirtschaftsgesetz ein "Nebeneinander" der verschiedenen Zuchtrassen vor. Eigentlich ... denn dazu müsste Kärnten Vorarbeiten leisten und zwar steht im §13 dass dafür Carnica Reinzuchtgebiete einzurichten wären. Es steht auch im Gesetz wie diese auszuschauen hätten. Die gibt es bis heute nicht. Die Kärntner Erwerbsimker um die es geht, mussten "bisher" nicht umweiseln. Die haben ja einen Antrag gestellt auf Haltung anderer Rassen, so wie es im Gesetz steht. Die Frist für das Umweiseln läuft für die noch. In Kärnten gibt es Meldungen an die Gemeinde welche Rasse man hält. Na no na wird da jeder Hobbyimker Carnica angeben, unabhängig davon was er wirklich in den Beuten hat. Dass die Realität anders ausschaut, kann man zB. hier nachlesen: foto.bodner.at/app/download/53…eit_Thurner_Elisabeth.pdf Also ging die Gutachterin in Kärnten her und sagte bei jedem Antrag der Kärntner Erwerbsimker, in dieser Gemeinde wo ihr was anderes halten wollt, steht mind. ein gemeldeter Carnica Stand - unabhängig davon was wirklich in den Beuten ist - also könnt ihr hier nichts anderes als Carnica halten. Und ohne Berücksichtigung, dass diese Meldung wurscht ist, das Gesetz sieht nämlich eigentlich genau dafür die Einrichtung von Carnica Reinzuchtgebieten vor. Die gibt es aber nicht. Interessanterweise hat sich niemand bei den Verfahren auf §13 berufen ...

      Der EuGH wird nicht viel gegen diese Regelung haben (Problem ist die Nichtumsetzung, nicht die Regelung an sich), weil sie ja ein Nebeneinander zu gewissen - für die Carnica engen - Regeln vorsähe. Vorsähe, weil, wird ja so bis dato nicht umgesetzt und hier liegt das Problem. Bis dato sagt die Kärntner Landesregierung zu jedem Antrag einfach Njet und richtet keine Carnica Reinzuchtgebiete nach §13 ein.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Noldi ()

    • die Erwerbsimker werden das durchfechten bis zum EUGH es bleibt ja auch nichts anders übrig.
      Mit der sogenannten Carnica in Mittel und Oberkärntner Raum kannst nicht mal das eigene Bundesland mit Honig versorgen.
      Im Lavanttal ist eine durchgezüchtete Mischbiene die auch den Oberkärnt.Raum mit Honig versorgt und auch die grossen
      Handelketten in Österreich Honig aus dem Lavanttal beziehen.
      Die Kornkammer Kärntens ist östlich mit samt Imkereien der grössten im gesamten Bundesgebiet.
    • freeman schrieb:

      Das machen ertragsorientierte Imker ohnehin, weil eben das erste Jahr das Beste einer Wirtschatskönigin ist. Danach wird umgeweiselt klingt das für euch besser.
      Nein. Vielleicht liegt es daran, dass wir die Bienen nur so haben und nicht zum Ertrag, aber wir lassen unsere Königinnen leben. Wenn sie den Bienen nicht mehr taugen, regeln die das selber. Gefällt mir auch nicht unbedingt, ist aber dann deren Wahl, ich bin ja kein Bien. Im Artikel stand nichts von "Austausch" und ich habe leider nur diesen. Und die Formulierung "töten", gezwungenermaßen, um die Rasse rein zu halten, gefällt mir nicht.
      Viele Grüße
      Monika
    • wotruk1 schrieb:

      die Erwerbsimker werden das durchfechten bis zum EUGH es bleibt ja auch nichts anders übrig
      nur gibt es noch in Österreich Instanzen welche vorher noch benützt werden müssen. Es wird also noch lange dauern.
      GLG

      Peter

      ps.: Mir ist nur Sanftmut, Vitalität und Fleiß bei der Biene wichtig, und sonst nichts!!! äh: vielleicht noch Schwarmträgheit :)
    • Es führt an einer "politischen" Lösung nichts vorbei. In allen Bundesländern müssen sich die großen Zuchtverbände (ACA, Buckfast und ZAC), der neue Vorstand vom Erwerbsimkerbund und die Landesimkerbundvorstände zusammensetzen und das Thema bereinigen. Die Politiker setzen ja nur um ... Das betrifft nicht nur die 4 Bundesländer in denen - noch - auf dem Papier ein Rassenverbot besteht, sondern auch jene in denen nur für eine Rasse Belegstellenschutz beantragt werden kann.

      Auch wenn Kärnten und die anderen 3 Bundesländer mit zig Millionen alles was gelb ist zwangsumweiseln würden, würde sich nichts ändern. Es gibt längst Buckfast die grau sind und optisch Carnica ähneln. Verkaufen sich laut Aussage von Deutschen und Französischen Buckfastzüchtern blendend nach Österreich ... Dazu werden natürlich auch andere Rassen nach Österreich importiert die grau sind. Kann man einfachst im Internet bestellen. Grau ist nicht mehr unbedingt Carnica. Auch sollten hier einmal ein paar Leute offen erklären "was" sie da eigentlich schützen möchten. Schaut man sich heuer, wie auch die letzten Jahre, die Drohnenseite der Belegstellen zB. in Kärnten an, dann kann mir keiner erklären dass man die "Kärntner" Carnica schützen möchte. Mit Deutschen Ahnen schafft man die durch die Belegstellen schneller ab als es die Buckfasthalter je könnten ...

      Das gehört sehr rasch behoben und zwar auf Gesetzesseite. Und zwar damit die Imkerschaft sich endlich wieder den "wirklichen" Problemen zuwendet und zwar gemeinsam. Unsere Probleme sind Dinge wie erwerbsimkerbund.at/aktualisie…gssicherheit+2500+1137101 oder die zeitlich und flächendeckende Pollenversorgung unserer Bienen oder die um sich greifende Wachsproblematik, ... Wir müssen uns endlich den wirklichen Problemen zuwenden. Dazu muss aber anscheinend erst überall der bestehende Rassenhass aus den Gesetzen raus.