Trotz verdeckelter Waben war Wassergehalt zu hoch

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    • Notburga schrieb:

      Gebt ihr die Plastikfolie weg ? Es gibt auch den Ratschlag die Folie wegzugeben und 2 dünne Holzleisten aufzulegen damit der Innendeckel nicht ganz aufliegt. So bringen sie Feuchtigkeit rascher raus.
      Deswegen bauen sich einige momentan so genannte "Klimadeckeln". Die Folie kann schon Teil des Problems sein, wobei wir bei allen knapp 200 Stöcken Folien drin haben (noch) und der Honig heuer "trocken" war.
      Deswegen meine ich auch, dass ein Detail immer nur "Teil des Problems" sein kann und vermutlich nie der "einzige" Grund.
      Feuchtigkeit in den Völkern ist aber - aus meiner Sicht - ein bis dato viel zu wenig beachtetes Problem, dass wir uU nur durch fallweise zu feuchten Honig mitbekommen.
      Ein feuchtes Klima begünstigt nicht nur Mikrobenwachstum (Bakterien, Schimmel,...) sondern erschwert natürlich auch die Entfeuchtung des Honigs (woher übrigens die meiste Feuchte auch kommt, im Sommer beim Einlagern, im Winter durch den Verbrauch).
      Lg
      Matthias


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      BIO Wiener Bezirksimkerei

      Arbeitergasse 6, 1050 Wien
      +43 699 1400 3663
      www.wiener-bezirksimkerei.at
      http://www.bee-coop.at
    • Was ich nie verstanden habe: warum tut man die Folie nicht einfach raus?
      Das war die erste Änderung gegenüber meinem Vorgänger nachdem ich die Imkerei übernommen habe.
      Natürlich ist das kein Klimadach, aber man braucht dazu nichts umbauen und egal was man als Dach da oben hat wird es mehr Diffusion zulassen als eine Plastikfolie.

      Wenn ich ehrlich bin habe ich die Folie aber nicht deshalb weggelassen sondern weil ich keinen Kunststoff IN der Beute haben will und keine Folien am Stand herumliegen oder -fliegen haben will wenn ich arbeite. Da ich auch noch nie eine Beute zum "kurz mal reinschauen" aufgemacht habe sehe ich auch keinerlei Vorteil in der Verwendung einer Folie.

      zu den Holzleisten kann ich nix sagen, vielfach werden die Deckel ja auch zur Propolisernte angehoben damit mehr Kitt eingelagert wird.
      Mir widerstrebt es eine passgenaue, dichte Beute zu bauen und sie dann "absichtlich undicht" zu machen. Da kann ich ja auch gleich "irgendwie" zumachen und es undicht belassen... Spart viel Arbeit wenn ich nur eine zugige Bretterbude brauche....
      Liebe Grüße

      Abnormal
    • Andreas Jung schrieb:

      Hallo,

      Möchte das alte Thema nochmal aufgreifen, weil ich 2018 beim Schleudern leider Blütenhonig mit zu hohem Wassergehalt dabei hatte, trotz voll verdeckelter Waben. :/

      Kann man das was machen dagegeben? Irgendwie gegensteuern gegen dieses schnelle eintragen/verdeckeln bei Massentracht? Ist eh super, wenn sie viel heimbringen. Aber wenn der geschleuderte Honig gärig wird, hab ich auch nix davon.

      (Ironisch gemeinte) drastische Maßnahme: Völker schröpfen (Ableger bilden), damit sie geschwächt sind, und nicht so viel auf einmal eintragen? :dash: :D

      Oder was macht man mit bereits voll verdeckelten Waben, wo mit Gewissheit der Wassergehalt zu hoch ist? Nochmal aufreissen und umtragen lassen in eine zwischengesetzte Zarge?

      Will 2019 auf jeden Fall Qualität vor Quantität stellen. Lieber nur halb so viel Honig, und der dafür in Top Qualität. (PS: Kurs für Honigqualität ist demnächst. :) )

      LG, Andreas
      (aus dem oberen Pielachtal)
      Hallo Andreas,

      schade dass Du heuer mit dem Honig viel Wassergehalt hast, ich selbst hatte noch nie ein Problem. Über 16% wären z.B. bei mir schon außergewöhnlich viel, heuer liegt mein Akazienhonig bei 14,7%, vor zwei Jahren noch einiges darunter bei 13,4% (nicht selbst gemessenen sondern eingereicht bei der Ab Hof Messe).

      Da hatte ich aber schon das Problem dass einiges in den Waben zurückbleibt, also das war schon sehr grenzwertig..., allerdings kommt halt bei mir niedriger Wassergehalt bei meinen Kunden sehr gut an, aber auch bei der Ab Hof Messe in Wieselburg (Auszeichnungen mit der Goldenen Honigwabe habe ich schon bekommen).

      Wenn Du willst dann kannst meine Meinung weiterlesen - widerspricht offenbar Studien (wie ich oben gelesen habe) und auch Lehrmeinungen (ich erwähne es nur weil manche stehen es sich auf Studien - dann brauchst nicht weiterlesen):
      1. Gesunde Bienen - z. B hohe Varroabelastung ist sehr schlecht
      2. keine Belastung der Bienen mit z.B. Bauzwang Unordnung, Störung etc. (manche geben im Honigraum Anfangsstreifen oder Mittelwände etc.)
      3. kleines Raumvolumen und kleines Flugloch - Überfluss an Bienen erforderlich (sollten beim Flugloch raushängen)
      4. Großzügiger Brutraum - es muss Platz für den Nektar sein und wenn 7 kg Nektar am Tag kommt muss der dort reinpassen in die Brutnähe.
      5. Belüftung und zwar dass die Bienen eine gute Düsenwirkung erzeugen können, die "angesaugte Luft" der Bienen sollte trocken sein
      6. Abstand Honigwabe zu Brutbereich (Temparatur ist ein ganz wichtiger Faktor) so gering wie möglich halten)

      Manches kannst nicht beeinflussen:
      Honigsorte
      Wetter
      etc,

      lg
      Gerhard
    • Die Nachteile die ich bei der Folie sehe ist höchstens das Auflegen bei Wind.
      Die Vorteile übewiegen bei weitem, wie eine kurze Nachschau von oben ohne gleich den ganzen Wärmehaushalt durcheinander zu bringen.
      Stockwindel habe ich meistens keine eingeschoben aber man kann an und durch die Folie auch einiges sehen ohne viel zu stören.
      Stocknässe wird in den nicht besetzten Bereichen ab Brutbeginn durch die Folie nur angezeigt, aber die wäre auch ohne Folie da, außer man verwendet einen Warre`Deckel od.Ähnliches.
      Ich kann mich nicht erinnern ab Mai je eine angelaufene Folie gesehen zu haben, daher kann sie meiner Meinung nach nichts mit dem Wassergehalt des Honigs zu tun haben. Höherer Wassergehalt ist bei nicht Isolierten Söcken immer in den Deckwaben und besonders bei zu viel Raumgabe und ungünstigen Wetter.
      Natürlich kann man auch ohne Folie arbeiten, aber gerade der Deckel wird am meisten auch mit Propolis verkittet und da kann es schon teilweise ein Gewaltakt werden um in den Stock zu kommen und das mögen ich und die Bienen schon gar nicht.

      Grüße Wolfgang
    • wolfgang.s schrieb:

      Natürlich kann man auch ohne Folie arbeiten, aber gerade der Deckel wird am meisten auch mit Propolis verkittet und da kann es schon teilweise ein Gewaltakt werden um in den Stock zu kommen und das mögen ich und die Bienen schon gar nicht.
      Ist auch unser Hauptargument bis dato gewesen. Das Abheben des Deckels geht immer leicht und störungsfrei vor sich, wodurch schon mal die Unruhe, welche mit dem "Aufbrechen" des Deckels erzeugt wird, wegfällt. Ist mir eigentlich erst so richtig aufgefallen, als ich anderen zugesehen habe, die sich über häufig "ärgerliche" Bienen beschwert haben.

      wolfgang.s schrieb:

      eine kurze Nachschau von oben ohne gleich den ganzen Wärmehaushalt durcheinander zu bringen
      zweites wichtiges Argument vor allem im Frühjahr. Man kann die Folie zB auch nur bis zum Schied wegklappen und somit im freien Raum oder mit dem Schied arbeiten, ohne direkt über dem Brutnest "aufgemacht" zu haben.

      wolfgang.s schrieb:

      Ich kann mich nicht erinnern ab Mai je eine angelaufene Folie gesehen zu haben, daher kann sie meiner Meinung nach nichts mit dem Wassergehalt des Honigs zu tun haben.
      Den ersten Teil des Satzes unterschreib ich voll. Beim zweiten Teil, der Schlußfolgerung, bin ich etwas skeptischer. Deswegen den Ursache-Wirkungs-ZUsammenhang völlig auszuschließen halte ich für optimistisch.
      Lg
      Matthias


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      http://www.bee-coop.at
    • mkopetzky schrieb:

      Ein feuchtes Klima begünstigt nicht nur Mikrobenwachstum (Bakterien, Schimmel,...) sondern erschwert natürlich auch die Entfeuchtung des Honigs (woher übrigens die meiste Feuchte auch kommt, im Sommer beim Einlagern, im Winter durch den Verbrauch).
      Das komische ist nur, es war heuer zu dieser Zeit sogar sehr trocken bei uns, und trotzdem war der verdeckelte Honig sehr feucht. Ich denke, das extreme Nektarangebot hat die Bienen veranlasst, rascher zu verdeckeln. Bei den beiden Ernten davor hingegen war die Feuchtigkeit sehr gut, hatte noch nie bei der Akazie so geringe Werte.
      Übrigens hatte ich bei einigen Völkern versuchsweise keine Folien und dennoch gleiche Feuchte im Honig. Das allein scheint es nicht zu sein.
      GLG

      Peter

      ps.: Mir ist nur Sanftmut, Vitalität und Fleiß bei der Biene wichtig, und sonst nichts!!! äh: vielleicht noch Schwarmträgheit :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Peter51 ()

    • Imker schrieb:

      Da hatte ich aber schon das Problem dass einiges in den Waben zurückbleibt, also das war schon sehr grenzwertig..., allerdings kommt halt bei mir niedriger Wassergehalt bei meinen Kunden sehr gut an, aber auch bei der Ab Hof Messe in Wieselburg (Auszeichnungen mit der Goldenen Honigwabe habe ich schon bekommen).

      Wenn Du willst dann kannst meine Meinung weiterlesen - widerspricht offenbar Studien (wie ich oben gelesen habe) und auch Lehrmeinungen (ich erwähne es nur weil manche stehen es sich auf Studien - dann brauchst nicht weiterlesen):
      1. Gesunde Bienen - z. B hohe Varroabelastung ist sehr schlecht
      2. keine Belastung der Bienen mit z.B. Bauzwang Unordnung, Störung etc. (manche geben im Honigraum Anfangsstreifen oder Mittelwände etc.)
      3. kleines Raumvolumen und kleines Flugloch - Überfluss an Bienen erforderlich (sollten beim Flugloch raushängen)
      4. Großzügiger Brutraum - es muss Platz für den Nektar sein und wenn 7 kg Nektar am Tag kommt muss der dort reinpassen in die Brutnähe.
      5. Belüftung und zwar dass die Bienen eine gute Düsenwirkung erzeugen können, die "angesaugte Luft" der Bienen sollte trocken sein
      6. Abstand Honigwabe zu Brutbereich (Temparatur ist ein ganz wichtiger Faktor) so gering wie möglich halten)

      Manches kannst nicht beeinflussen:
      Honigsorte
      Wetter
      etc,
      Da gebe ich dir in vielen Dingen recht, deine Betriebsweise erinnert mich an die Hinterbehandler meines Schwiegervaters, da wurde auch Brut in den Honigraum umgehängt und natürlich mußte diese auch besser gewärmt werden und somit der Honig auch, ein Teil der Flugbienen mußte vor dem Flugloch übernachten und der Schwam war in den Startlöchern. Der Honig wurde mit Vollgas geschleudert und natürlich kann man sich vorstellen das da keine hellen Waben das aushalten und verwendet wurden. So dicken Honig strebe ich gar nicht an, mir genügt 15 bis 16 % da ich keine Brutwaben im Honigraum haben möchte und man bei der Ente nur Schwirigkeiten hat.
      Natürlich müssen genügend Bienen im Kasten sein aber bei zu viel und wenig Tracht braucht man viel Freizeit und eine lange Leiter.

      Grüße Wolfgang
    • Imker schrieb:

      Überfluss an Bienen erforderlich (sollten beim Flugloch raushängen)
      IMG_1620.jpgIMG_1614.jpgIMG_1617.jpg
      Drei exemplarische Bilder vom Mai 2018.
      Die Völker hatten 2-3 FZ Honigräume drauf. Der Raps war noch nicht trocken und die Akazie ist losgegangen. Bei uns ist es keinem Imker gelungen diese beiden Trachten zu trennen.
      Ohne Schwarmvorbeugungsmaßnahmen hätten wir sehr viel Spass beim Baumkraxln gehabt!
      lg Michael
      Am wichtigsten ist die Biene, alles andere ist primär.
    • Peter51 schrieb:

      Übrigens hatte ich bei einigen Völkern versuchsweise keine Folien und dennoch gleiche Feuchte im Honig. Das allein scheint es nicht zu sein.
      Wie du richtig schreibst: "Das ALLEIN scheint es nicht zu sein". Und nur die Folien wegzulassen, wird in Anbetracht dessen, was die nächste Schicht ist, vermutlich eine wie immer beschaffene Platte ohne relevanter Wasserdampfdiffusionsmöglichkeit, tatsächlich kaum messbare Effekte erzeugen.
      Damit wissen wir aber immer noch nicht, in wie weit die Honigfeuchte insgesamt vom Stockklima beeinflußt wird.
      Lg
      Matthias


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    • wolfgang.s schrieb:

      Da gebe ich dir in vielen Dingen recht, deine Betriebsweise erinnert mich an die Hinterbehandler meines Schwiegervaters, da wurde auch Brut in den Honigraum umgehängt und natürlich mußte diese auch besser gewärmt werden und somit der Honig auch, ein Teil der Flugbienen mußte vor dem Flugloch übernachten und der Schwam war in den Startlöchern. Der Honig wurde mit Vollgas geschleudert und natürlich kann man sich vorstellen das da keine hellen Waben das aushalten und verwendet wurden. So dicken Honig strebe ich gar nicht an, mir genügt 15 bis 16 % da ich keine Brutwaben im Honigraum haben möchte und man bei der Ente nur Schwirigkeiten hat.Natürlich müssen genügend Bienen im Kasten sein aber bei zu viel und wenig Tracht braucht man viel Freizeit und eine lange Leiter.

      Grüße Wolfgang

      Hallo Wolfgang,

      ich habe ja auch geschrieben vieles ist gegen die Lehrmeinung was ich schreibe, es ging ja um Punkte bezüglich Wassergehalt. Und ja es ist mal so dass die Hinterbehandlungsbeute einen geringen Wassergehalt hat und ein paar dieser Punkte habe ich aufgezählt, das hast Du völlig richtig erkannt hug .
      Es ist egal bei welcher Betriebsweise (Hinterbehadlung, Magazin) man muss bei keiner Brutwaben raufhängen...

      Wenn Du es wissen willst auch mein Akazienhonig wird aus rein jungen Waben geschleudert offenbar wie bei Dir...

      lg
      Gerhard