Was kostet Dich ein 1kg Honig?

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    • Was kostet Dich ein 1kg Honig?

      Habe in FB eine Blogseite empfohlen bekommen, wo eine ganz gute Excel-Berechnung drinn ist. Man kann die dann nach den eigenen Kosten natürlich umarbeiten und hat so einen ungefähren Wert:

      teckbiene.de/2015/02/25/was-ko…m-honig-in-der-erzeugung/

      Weil es ja immer noch Imker gibt, die den Honig unter seinem Wert verschleudern!
      LG

      Elisabeth

      Der Charakter eines Menschen lässt sich leicht daran erkennen, wie er mit Leuten umgeht, die nichts für ihn tun können.(William Lyon Phelps )
    • viennasissi schrieb:

      Weil es ja immer noch Imker gibt, die den Honig unter seinem Wert verschleudern!
      Ohne mir mal den Link anzuschauen will ich mal meine "Situation" vorstellen.

      Ausgehend von 10 Völker mit einem Wert von 150,- € je Volk und 10 Stunden Arbeit am Volk.
      Bei der Arbeitszeit sind keine Pflegearbeiten, oder Vorbereitungszeiten berechnet.
      So liege ich bei einem Ausgangswert von 2350,- € ( was wohl den effektiven und tatsächlichen Wert im tiefsten Punkt findet)
      Bei einer angenommenen Ernte von 25 Kg je Volk liegt der Kilopreis bis jetzt bei 9,50€.
      Nun zu den weiteren Kosten, 0,50€ je Glas, Abfüllverluste durch Schaum und Anhaftungen am Werkzeug und anderen Faktoren lege ich mal mit 5% fest, dazu noch 10% für Rücklagen, oder wie man es sonst nennen will.
      Somit liege ich bei 6,-€ je 500 Gramm.
      In meiner Umgebung, 15 Km im Umkreis, sind ca. 50 Imker. Dazu noch 2 Berufsimker, jeder mit mehr als 500 Völker.
      Sie diktieren den Preis.
      Also kann ich meine 500 Gramm nur mit 4,80€ plus Glaspfand anbieten.
      Kastanienhonig ist um ein Euro teurer, jedoch die Anfahrt und die Stellkosten sind für mich nicht tragbar, daher habe ich so was nicht mehr.
      Gehe ich mit dem Preis hoch verläuft sich die Kundschaft. Bei dem Angebot kann ich es ihnen nicht verübeln.
      Bleibe ich auf meinem Honig sitzen bleibt mir nur noch die Abgabe in großen Mengen übrig bei einem Kilopreis zwischen 5 und 6,-€.
      So ist es bei mir.
      Mich interessiert es mal wie es bei euch ausschaut.
      Gruß
      Manfred
    • Drohnensammler schrieb:

      Also kann ich meine 500 Gramm nur mit 4,80€ plus Glaspfand anbieten.

      Servus Manfred,

      das würde ich nicht ganz so sehen, denn Du solltest Dir überlegen mit welchem Argument kann ich mich von den anderen Imkern unterscheiden. Das war bei mir mit einer höherwertigen Verpackung z.B. Die Gläser und Etiketten waren mit ein paar Cent teurer als die Standardgläser meiner Konkurrenten, haben aber die Kundschaft angesprochen, auch das Argument dass der Honig aus unserem Dorf kommt, konnte bei mir punkten. Im Nachbardorf verkauft ein Imker zu einem Kilopreis von € 6,00 !!!!
      Ich konnte trotzdem meinen Honig im 500g Glas um € 6,00 verkaufen.

      Vielleicht versuchst Du noch einen entfernteren Verkaufsstandort z.B. bei der Verwandtschaft oder Freunden zu bekommen. Damit könntest Du auch dem Konkurrenzdruck in der eigenen Umgebung entgehen.

      Dies nur einige Vorschläge von mir. Wer hat noch Ideen dazu?
      LG

      Elisabeth

      Der Charakter eines Menschen lässt sich leicht daran erkennen, wie er mit Leuten umgeht, die nichts für ihn tun können.(William Lyon Phelps )
    • das glaubt ihr nicht wirklich ;-)

      Ihr glaubt ja nicht im Ernst, dass Leute etwas (zB Honig) kaufen, weil sie es brauchen, oder weil es billig ist?!

      Natürlich gibt es auch solche Menschen, aber nur sehr wenige:

      Jemand der nur kauft, weil so billig gehört sowieso nicht zum Klientel des typischen Imkers. Er kauft im Supermarkt, beim Discounter, das allerbilligste. Er ist bereit für einen Kg bei einem Aktionsangebot 3 eur zu bezahlen und dabei verkrampft es ihn innerlich. Honig ist für ihn etwas was man eigentlich nicht braucht, weil Zucker es auch süß macht ;)

      Auch analytisch denkende Kunden musst Du in der Bevölkerung regelrecht suchen. Natürlich ist Honig etwas auf das man leicht verzichten kann, es ist nicht überlebensnotwendig und man spart, wenn man ihn nicht braucht. Habt ihr schon einmal überlegt, warum fast jeder heute ein Smartphone besitzt? Etwa, weil man es braucht? Würde man analytisch denken und kalkulieren wieviel Energie und Lebzeit/Arbeitszeit man für die Anschaffung eines solchen Gerätes einsetzen muss und wieviel Vorteil es einem bringt, bzw wieviel Energie, Lebens/Arbeitszeit es einem zu sparen hilft, würde man so ein Gerät in der UBahn kaum mehr sehen.
      Tatsächlich wurde ein Bedarf für dieses Produkt "geschaffen". Ein Smartphone bietet Zugang von Überall zum allwissenden und unterhaltsamen Internet, unterhält einem mit Spielen und ist ein Kommunikationswerkzeug. Es hemmt dabei jede Kommunikation weil alle nur mehr ins Kastl glotzen, zwingt einem zweimal täglich an die Steckdose verursacht teure Reparatur und/oder Anschaffungskosten, zB wenn es Nass wird oder runterfällt und die Internetverbindung ist an den meisten Stellen der welt grottenschlecht sodass man es am liebsten gegen die Wand werfen würde ;) Warum ist es trotzdem so weit verbreitet? - weil 99% der Menschen nicht analytisch denken und nicht nachdenken, welche Kosten ihnen dadurch entstehen und wieviel sie dafür leisten müssen. Schon die alten Griechen wussten: Wein und Spiel ;)

      Ich besitze auch ein Handy. Es handelt sich dabei um ein Telefon. Man benutzt ein solches zum telefonieren ;-). Die Kamera an der Rückseite kann zB bei einem Unfall zur Sicherung des Vorfalles nützlich sein, habe ich aber in den vergangenen 10 Jahren keine 50mal benutzt. Mein neuestes Handy habe ich gebraucht gekauft. Der Handler hat mir für insgesamt 40eur auch noch einen zweiten Akku dazugegeben falls der gebrauchte einmal den Geist aufgibt. Es ist stoß- und wasserdicht, der Akku hält zwischen einer und zwei Wochen durch. Mit den Wertkartenaufladungen die ich jährlich benötige übersteige ich die 50eur Grenze nicht. Ein derartiges Gerät hält bei mir etwa 10 Jahre bevor es erneuert werden muss. Warum da drinn Googlemaps, ein Kompass und ein Kalender vorhanden sein muss verstehe ich nicht . ich will damit telefonieren. Aber das integrierte Diktiergerät finde ich praktisch -- damit nehme ich meine Kommentare bei der Durchsicht der Bienenvölker auf. Wenn ich die Kosten die mir durch die Verwendung dieses Gerätes entstehen gegenüber dem Nutzen der mir dadurch zuteil wird aufwäge sehe ich eine gute Bilanz. Ich wende für die Anschaffung und Nutzen des Teiles kaum zwei Stunden jährlich auf und kann damit telefonieren, Termine ausmachen, mit Freunden kommunizieren und meine Tätigkeit am Bienenstock vereinfachen und beschleunigen. Es wird dabei auch wenn wir in einen Regen kommen keinen Schaden nehmen und auf der Suche nach einer Steckdose hat mich noch keiner gesehen.
      Natürlich ist es eine schlechte Schwanzverlängerung, unter allen Leuten die ich kenne bin ich der einzige der einen solchen "Prügel herumschleppt", außerdem kann man damit ja "gar nix machen", usw. Alles Argumente die keiner objektiven Analyse standhalten. Ich habe sogar schon ein "SchmierWischPhone" gratis angeboten bekommen (von einem netten Kollegen der ein neues gekauft hat), aber abgelehnt. Würde ich es nehmen müsste ich einen angemeldeten (teuren) Vertrag bezahlen, permanent Steckdosen suchen und am Ende auch wie ein Alien im Zug sitzen und nichts mehr von meiner Umgebung mitbekommen. Manchmal wäre das vielleicht sogar vorteilhaft ;)
      Meine Analyse hat jedoch ergeben, dass ein Smartphone viele Nachteile mit sich bringt, hohe Kosten und Abhängigkeit verursacht und ich bin nicht bereit so viel für - eigentlich nichts - zu leisten.
      Trotzdem hat die halbe Welt eines im Sack!
      Die Kurve zum Honig müsst ihr selber kratzen. Ist aber nicht schwer, weil dieselben Menschen die Smartphones kaufen, auch Honig kaufen. Man muss nur den Bedarf wecken (und ein Publikum finden) und der Preis spielt eine untergeordnete Rolle.
      Die schlechte Nachricht: Nicht jeder kann das schaffen. Es hat ja auch einen Grund, warum sich den Smartphonemarkt im Wesentlichen nur 2-3 Hersteller teilen. Der Rest sind Peanuts.

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      Berechnungen der Art wie Elisabeth sie verlinkt hat kenne ich. Eine ganz ähnliche Excelldatei habe ich ganz zu Beginn von "meinem Imker" bekommen, da er mir gleich die Chancen und notwendigen Investitionen klarlegen wollte. Einen Auszug der Ergebnisse hänge ich dem Post an. Die Zahlen links unten stellen Kosten/Volk dar.

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      Auch Manfreds überschlag ist nachvollziehbar. Allerdings könnte man da mal ausrechnen welcher Bruttolohn für Az angesetzt wurde. Ich glaube nicht, dass irgendjemand von uns dafür arbeiten geht. Schon klar: Ist ja nur ein Hobby ;)
      Genau das ist mM nach das Problem. Nicht der große Berufsimker ruiniert den Preis (nein, der muss/will davon leben und wirtschaftlich arbeiten). Aber unter uns Freizeitimkern gibt es jede Menge die (da von den erzielten Einnahmen unabhängig) jeden Preis unterbieten, ja Honig sogar verschenken (können).

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      Solche treffe ich auch im Dorf regelmäßig und es ist immer das selbe gejammer: Die Welt ist so schlecht, Man kann ja kaum 8eur/kg verlangen habe aber Kosten von 10,50 darauf. Die Rechnung gehe ja auch nur zu 0 auf, weil man ja auch noch Bienen, Kerzen und Propolis handeln könne, das sei ohnehin schon Pflicht um überhaupt durchzukommen, blabla. Das selbe Geschrei und Vorgehen kennt man auch aus der sonstigen Landwirtschaft.
      Gerade jetzt höre ich die Gschichtln fast täglich wenn ich hier im Garten bin, weil das mit den Bienen angeblich heuer auch nicht so gut klappen wird. Die meisten kommen zum Zaun, weil sie jemand suchen der ihnen Bienen liefern kann um den eigenen Stand wieder zu bevölkern. Damit müsste heuer der Honigpreis in der Region steigen, weil die Rechnung ja nicht mehr aufgehen kann, aber ich prophezeie: der Honigpreis bleibt gleich ;)

      Trotzdem darf ich mehr verlangen. Ich male einfach einen "Apfel" drauf ;)

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      Ein anderer Weg der im Bereich der Landwirtschaft oft gegangen wird ist die weitere Veredelung. Grundsätzlich sind Urprodukte eher schlechter bezahlt als weiterverarbeitete Produkte. Um so höher die Veredelung umso besser die Wertschöpfung. für Rindfleisch gibt's mehr als für lebende Rinder, für Rindswurst mehr als für Faschiertes, Für Mehl mehr als für Korn, für Almkäse mehr als für Milch,...
      Natürlich steigen damit auch Auflagen und Kosten. der Lebzelter wird strengere Auflagen einhalten müssen als der Imker, der Metmacher eine Kelterei (wenn man das dort so nennet) benötigen. Wer Honigbrote schmiert wird ebenfalls einen größeren Aufwand treiben müssen als einer der dem Großhandel 1000kg Honig rüberschiebt.

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      Je breiter die Produktpalette desto mehr Chancen am Markt irgendetwas weiterzubringen. Wenn ich mir div. Imkerseiten im Internet anschaue finde ich, dass Imker gar nicht so einfallslos sind wenn es um die Vermarktung ihrer Produkte angeht und dass durchaus Geld zu verdienen damit ist. NICHT JEDER VERKAUFT SEINEN HOINIG IM EINHEITSGLAS MIT EINHEITSETTIKETT ZUM EINHEITSPREIS. und scheinbar gelingt es doch mehreren deutlich überdurchschnittliche Preise zu erzielen.

      Vielleicht kommt das Gejammer aber auch daher, weil wir Imker schon als kleine Kinder immer zu kleine Gummistiefel anziehen mussten ;)

      ---

      Zu der Preispolitik und den (auch aktuellen) Aussagen unseres tollen Präsidenten gebe ich lieber keinen Kommentar ab.
      Dateien
      • Berechnungen.pdf

        (112,4 kB, 45 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      Liebe Grüße

      Abnormal
    • gothmog schrieb:

      50 Imker im Umkreis von 15 km?

      Ja, Minimum. Nur als Beispiel, in 2 benachbarten Orten/ Kleinstädte gibt es 2 Vereine, jeder Verein hat 90 bzw 105 Mitglieder.
      Kein Mitglied ist im anderen Verein. Hessen hat insgesamt 8433 registrierte Imker mit 49538 registrierten Völker. Nicht jeder gibt die volle Völkerzahl an. Warum auch immer. Dazu kommen noch welche die "schwarz" imkern. Hier im Ort, mit ca. 12 000 Einwohner sind mir 14 Imker bekannt.
      Nur mal so als OT.

      Wie es mit den Kaufgewohnheiten ausschaut weiß ich, ja auch nicht alles und nicht jede Einzelheit.
      Nur es braucht viel Feingefühl.
      Es darf mir jeder glauben das ich meinen Honig gerne für mehr verkaufen würde.
      Dazu kommt noch das bei uns Wert auf das DIB Glas mit dem Gewährverschluss Wert gelegt wird. Das ist halt so wie mit Nuss Nugat Creme, die Markenprodukte kennt jeder und greift danach auch wenn eine andere Marke besser wäre.

      Ich suche halt und hoffe, vielleicht klappt es ja mal.
      Gruß
      Manfred
    • Regt euch nicht immer über den Präsidenten auf, indirekt wurde er ja von euch gewählt.

      Ich bin sogar aus dem Verein ausgetreten, weil mich diese Vertretung der Imker ankotzt, also- nicht motzen sondern ein Zeichen setzen!

      Dem Präsidenten habe ich eine Email geschrieben, wegen seinem Honigpreis, das könntet ihr auch machen.

      Nach einigen Wochen hat er mich angerufen und wollte mich zusammenstauchen. Er bemerkte aber recht schnell, dass mich das Amt des Präsidenten nicht so sehr beeindruckt und es entstand dann eine recht vernünftige Diskussion, die nur wegen seiner Lautstärke und dem breiten Slang manchmal stockte.

      Am Ende fanden wir zwar nicht zusammen, aber er erklärte seine Sicht der Dinge, so wie sie der User "Abnormal" in Bezug auf Telefone recht lang und breit erklärte. Beide, "Abnormal" und der Päsident, sehen aber am liebsten nur den eigenen, recht engen, Blickwinkel. Der eine in Bezug auf Honigpreise, der andere mit dem Blick auf Telefone.

      Auf jeden Fall begründet der Präsident seine Preise mit der enormen Konkurrenz und dass wir leicht reden hätten, wo wir normalen Imker doch kaum Honig an Großmärkte verkaufen würden. Diese würden die Preise nahezu diktieren und für heuer konnte er wieder eine Preiserhöhung herausschinden.
      Auf jeden Fall, wenn uns das nicht passen würde, wären heuer Neuwahlen und er wäre froh, wenn die Imkerschaft jemand anderen findet. So seine Worte.

      Also- schreibt ihm, er ist da ziemlich offen und ich finde es um Lichtjahre seriöser, als immer nur hinter dem Buckel herumzumotzen. Dasselbe gilt auch für eure Landesvertretungen. Wie soll sich was ändern, wenn ihr nur anonym in Foren schimpft, aber dann wenn es darauf ankommt den Schwanz einzieht?
      Mit besten Grüßen,
      Wolfgang

      Ich freue mich wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.
      (Karl Valentin)
    • Auf jeden Fall begründet der Präsident seine Preise mit der enormen Konkurrenz und dass wir leicht reden hätten, wo wir normalen Imker doch kaum Honig an Großmärkte verkaufen würden. Diese würden die Preise nahezu diktieren und für heuer konnte er wieder eine Preiserhöhung herausschinden.
      ---
      Wer Honigbrote schmiert wird ebenfalls einen größeren Aufwand treiben müssen als einer der dem Großhandel 1000kg Honig rüberschiebt.


      Ganz klar: will man seinen Aufwand minimieren und größere Mengen an Honig absetzen - beliefert man den Großhandel zu günstigen Konditionen. Auch das ist eine Möglichkeit. Wenn man als Teil der Massenproduktion seine Kosten minimieren und wirtschaftlich Großmengen herstellt ist das auch ein Weg damit überleben zu können. Man hat dann eben 50 Milchkühe, 300 Fleischschafe oder >500 Bienenvölker.
      Ein anderer der sein Produkt veredelt und direkt vermarktet kann dafür mit "nur" 25 Milchziegen überleben, erhält von seinem Klientel aber´viel höhere Preise, treibt hohen Aufwand in der Produktveredelung und Vermarktung und verdient auch seineen Lebensunterhalt damit -- wobei der erstere sofort sagt: "Das geht nie".

      Deshalb glaube ich auch nicht, das die großen Imker den Markt ruinieren. Sie machen es nur anders. Sie liefern auch einem anderen Abnehmer der die weitere Bearbeitung und Vermarktung übernimmt. Im eigenen Hofladen hat die Preisgestaltung dann aber nichts mit Großhandelspreisen zu tun. Dort kann ich auch wenn ich üblicherweise den Großhandel befriedige angepasste Preise verlangen. Das hat einigen sauer aufgestoßén nachdem der Präs. in Bienenaktuell zu realistischen Preisen aufgerufen hat. Mir pers. ist/war das nicht so wichtig. Ich glaube dass es ihm einfach egal ist, weil es immer noch mehr ist als vom Großhandel und dass er sich - wie der Großteil der Imker- einfach an den regionalen Preisen orientiert. Die macht aber nicht er.

      Es ist für den Großen auch sicher nicht schlecht, wenn er nur ein paar Eur vom Großhandel erhält und dafür einen geringen Aufwand mit dem Rohprodukt treiben muss. Ein Milchbauer der die Molkerei beliefert bekommt auch fast nichts für sein Produkt, hat aber außer Tierhaltung und melken keinen Aufwand damit. Seine Kosten spielt er über Menge ein.

      Ein Kleinbetrieb muss anders denken.
      In der von mir hochgeladenen Berechnung hat der Imker 6eur netto/kg Honig angenommen. Würde das wirklich leicht zu bekommen sein könnte man ohne weiters überlegen ob das liefern großer Mengen nicht die schönere, erfreulichere oder einem selbst angenehmere Arbeit wäre. Ein anderer wird jetzt denken, was der ist ja wirklich ABNORMAL, auch ned besser als der Präsident, fürn 6er will der Honig verklaufen...
      Überlegen wir mal um was das Glas dann verkauft werden muss:
      in der Kalkulation war noch keine Arbeitszeit, keine Standmiete, kein Kilmometergeld enthalten. --bitte hinzuaddieren.
      In der Berechnung wurde von 10 Wirtschaftsvölkern ausgegangen um diese Durchschnittswerte über langjährige Abschreibung zu erreichen.

      Außerdem wurde von einer gemeinsamen Nutzung von teuren Imkereimaschinen ausgegangen. Wir wären 4 Imker gewesen die diese Maschinen gemeinschaftlich genutzt hätten. Leider ist aus dem Projekt nichts geworden sodass auch hier noch Kosten hinzukommen.

      Jetzt sind wir schon über 8eur/kg oder müssen den Betrieb vergrößern oder der Beecoop beitreten um Kosten zu senken ;)

      Einigen wir uns auf 8 Euro/kg da wir die Völkerzahl erhöhen um die Preise zu drücken (Masse statt Klasse) - das vermarkten wir jetzt direkt.

      Wir benötigen also jetzt Gläser, Deckel, Etiketten, je nach Betriebsgröße eine Abfüllanlage, evtl. Helfer, etc.

      Zu guter letzt brauchen wir auch noch Kunden die das Zeug kaufen. Also Werbung/Marketing, vielleicht eine InternetHP, die eine pder andere Fahrt zum Markt wird uns nicht erspart bleiben, Honig ausliefern oder versenden. ...

      Auch das soll uns bezahlt werden (Kosten, Arbeitszeit, KMGeld, Standgebühr am Markt/Weihnachtsmarkt, Spanne für Zwischenhändler,...)

      Tschuldigung, das Glas Honig ist unter 10-12 eur dann eigentlich nicht mehr zu bekommen ;)
      (bei mir derzeit 13 eur - bei den winzigen Mengen die ich bisher zu verkaufen hatte war es auch kein Problem diesen Preis zu bekommen)

      Also da kann es schon sein, dass man vielleicht (unter Berücksichtigung des ganzen Aufwandes)) schon ganz gut ist, wenn man einfach ein paar Tonnen Honig abliefern kann und sich keine Gedanken machen muss... Dann braucht man aber auch nicht zu jammern.
      Liebe Grüße

      Abnormal
    • Leute, löst euch doch von der Vorstellung das ein Marktpreis etwas mit Entstehungskosten zu tun hat.

      Der Wert ist das was ich für den Honig vom Konsumenten bekomme. Verkaufe ich ein paar Kilo "heiligen Honig mit historischem Touch" an potente Touristen bekomme ich 5,- für 30Gramm. Hab' ich ein paar Tonnen davon im Kühlraum die ich loswerden muß dann wird der Preis nicht mehr funktionieren, ganz unabhängig davon wie viel mich der Honig gekostet hat.

      Ich hab' nach einer Präsidentenmeldung zum Thema Honigpreis gesucht, aber nichts gefunden, klärts mich bitte auf was er gesagt hat :)
      liebe Grüße
      Alexander

      Honig von Langenzersdorfer Bienen
      bienenhonig.cc
    • atopo schrieb:

      Ich hab' nach einer Präsidentenmeldung zum Thema Honigpreis gesucht, aber nichts gefunden, klärts mich bitte auf was er gesagt hat :)


      Das war im Vorwort der BienenAktuell glaube vom Dezember 14. Hab es aber leider im Moment nicht bei der Hand. Er schrieb so ca. man soll auf den Preis achten und den Honig nicht unter seinem Wert verschleudern. Er selbst bietet aber seinen Honig in einem Supermarkt zu Schleuderpreisen an. Es gibt hier im Forum schon Fotos davon. Werde mal auf die Suche gehen.

      so hier das Foto dazu: bienenforum.at/index.php?page=…ae1a7a3c752c76c532d19a067
      LG

      Elisabeth

      Der Charakter eines Menschen lässt sich leicht daran erkennen, wie er mit Leuten umgeht, die nichts für ihn tun können.(William Lyon Phelps )

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von viennasissi ()

    • Also eines muss ich zum Thema Preis schon los werden, mir persönlich wird vom Vohrjahrshonig nix über bleiben und mein Preis bewegt sich im Mittelfeld mit 6€ 1/2kg Glas.
      Doch wieso glauben immer alle ihren Honig los werden zu müssen? Wieso nimmt man ihn oder hat ihn nicht auf Lager er wird nicht gleich kaputt und bei guter Lagerung sowieso kein Problem!
      Und außerdem freuen sich die eigenen Bienen wenn sie nicht nur Zuckerwasser sondern auch Honig Mischung als Futter bekommen :) :biene
      Da ist die Größe vom Betrieb relativ egal nur das Platzangebot muss vorhanden sein...
      Grüße
      Borg dir Probleme, wenn es dich danach drängt; aber leihe sie nicht deinen Mitmenschen.
      Joseph Rudyard Kipling