Die Biene in Brauchtum und Volksglauben

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    • Die Biene in Brauchtum und Volksglauben

      Elisabeth hat die interessante Frage nach der Biene in Weihnachts- und Silvesterbräuchen aufgeworfen - und nachdem ich bei der Suche danach zwar nicht dazu, sondern zu anderweitigen Bräuchen fündig geworden bin, erstelle ich dieses etwas weiter gehaltene Thema.

      Ich fange einmal mit dem ganz wenigen an, was zum Brauchtum bezüglich Bienen steht in "Ostdeutsche Volkskunde" von K. Brunner; Heidelberg, 1925. Dort heißt es:

      "Auch die Bienenzucht war in Ost- und Westpreußen und zumal im Ermlande ehemals ein blühendes Gewerbe. das Wachs wurde hauptsächlich für die Kirche gebraucht, und der Honig vertrat die Stelle des Zuckers. Im Ermlande knüpften sich mannigfaltige Volksbräuche an die Bienenstöcke, wie das ja auch sonst überall geschieht. Man sagte den Bienen die Feiertage an. Sie starben nach der Volksmeinung ab, wenn die Eheleute in Zwietracht lebten und wenn ihnen nicht beim Tode des Herrn durch Klopfen an den Stock der Todesfall gemeldet wurde. Man ließ Wachskerzen weihen, die bei Krankheit oder Gewitter angezündet wurden."


      Das war dann auch schon die ganze Ausbeute über Bienen im besagten Band.

      Ich hoffe aber, daß auch Ihr fündig werdet und hier nach und nach so einiges zum Thema zusammengetragen werden kann.


      Cumprimentos!

      Wilhelm
    • Und hier etwas aus "Sudetendeutsche Volkskunde" von E. Lehmann; Heidelberg, 1926. Dort heißt es über das Ansagen des Todes des Hausvaters gegenüber seinen Bienen:

      "Den Tod sagt man auch den Tieren im Stalle, den Bienen, den Obstbäumen, dem ausgearbeiteten Flachs, dem Leinsamen und dem Saatgetreide an. `Enka Hauswirth gäiht furt in´d Äwikeit´, lautet eine solche Ansage und den Bienen meldet man: `Holla, holla, liebe Bienen, ich muß euch zu Nachricht bringen, daß euer Hauswirth gestorben ist´. All das wurzelt in dem uralten Glauben, daß die Seele des Verstorbenen alles, was ihr zugehörte, mitnehmen will."

      Und an einer anderen Stelle des Buches heißt es:

      "Daß auch die Pferde ihre Schutzheiligen, feste und Gebräuche besitzen, tritt an verschiedenen Stellen des Jahreslaufs hervor. Hund und katze haben Sonderbräuche, die sich auf sie beziehen, ebenso die Bienen, von denen es heißt, wer eine tötet, begeht eine Sünde."

      Cumprimentos!

      Wilhelm