Wabenhygienie

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    • Servus Margit,

      ich versuche es ähnlich zu halten, jedoch kann ich nicht 100% garantieren, dass nicht die eine oder andere Wabe einmal einen 2ten Winter

      sieht (ist bei den Ablegern so, hier passen die Brutwaben nicht in meinen Tauschrhythmus). Habe erst jetzt wieder fast 300 Waben ausgeschmolzen und die Waben mit Ätznatron(ist angeblich ja bereits verboten) ca 5 Minuten ausgekocht :) . Sind dann fast frei von Rückständen. Bin aktuell dabei die Rähmchen zu trocknen, was ohne Sonne nicht ganz so einfach ist und MW einzulöten.

      GLG

      Peter
      GLG

      Peter

      ps.: Mir ist nur Sanftmut, Vitalität und Fleiß bei der Biene wichtig, und sonst nichts!!! äh: vielleicht noch Schwarmträgheit :)
    • Jedes Jahr wird eine Zarge komplett erneuert
      Im Juli, wenn der Honigraum weg ist kommt die Köigin in die 2. Zarge.
      Untere und obere Brutzarge werden durch ein Honiggitter getrennt damit die Brut unten auslaufen kann.
      Ist die untere Zarge Brut frei wird wie komplett entnommen.
      Die 2. Zarge kommt dann auf den Boden und die geschleuderten Rähmchen vom Honigraum kommen in die 2. Zarge.
      So wird jedes Jahr eine Zarge erneuert.
      Gruß
      Manfred
    • Margit49 schrieb:

      Lieber Imkerfreunde.

      Ich hätte da eine Frage wie ihr über die Wabenhygienie denkt, da ich in einem anderen Forum drauf gestossen bin.
      Zu dieser Frage gibt es 2 Denkansätze die nicht einfach darzustellen sind ohne unsere "Denkgewohnheiten" mit einzubeziehen.

      1, Die heutige Ansicht wurde bereits dargestellt und ist sozusagen "gültige Praxis". Häufiger, am Besten jährlicher Wabentausch. Begründung liegt kurz gesagt in den Keimen. Dabei wird von MW ausgegangen, denn bei Naturbau sieht es dann doch wieder ein wenig anders aus. Aber immerhin - je öfter, desto besser - gilt auch hier.

      2, In Vor - Varroa Zeiten, aus heutiger Sicht (zu Recht) als paradiesische Imkerzeit bezeichnet - galten völlig andere Parameter. Ich habe noch gelernt eine Wabe erst dann auszutauschen wenn - gegen die Sonne gehalten, kein Licht mehr durchscheint. In meiner Ausbildungszeit auf der steir.Imkerschule kam in Gesprächen die Idee auf, ev. einen 3 jährigen Wabenumbruch anzustreben. ANZUSTREBEN !!! - alles klar? Als ich das in Wien im Verein weitergab, wurde ich fast gesteinigt.

      Es galt als "erwiesen" dass Bienen auf dunklem Wabenbau besser überwintern. Dunkle Waben sind wärmer - war das allgemeine Credo und daher die Frühjahrsentwicklung weit besser. Dabei ist auch zu bedenken dass wir lange Winter hatten mit teilweise Temperaturen deutlich unter -20°C. Frost und Schnee von Tauwetterphasen unterbrochen bis in den April hinein waren keine Seltenheit und dick vereiste Völker ein allgemeines Gesprächsthema.

      Ich habe beide Epochen erlebt und die Überzeugung damals war nicht geringer als die von Heute. Winterverluste waren nur marginal und Brutkrankheiten ebenfalls. Jedenfalls nicht mehr als heute.

      Bienenläuse gab es viele und immer wieder habe ich auch Bücherskorpione gesehen, was aus heutiger Sicht auf eine intakte Mikrofauna hindeutete, wenn auch die Läuse manchmal recht lästig waren. Besonders auf Königinnen.

      Die Zeiten ändern sich aber, siehe das Klima und natürlich auch die Krankheitsbilder. War früher die Nosemauntersuchung im Februar obligat, kräht heute kein Hahn mehr danach. Heute haben wir andere Sorgen. Andere Sorgen, ein anderes Denken und andere Gewohnheiten.

      Allein in dem Wort Wabenhygiene steckt ja bereits eine gewaltige Suggestion. HYGIENE - das Zauberwort einer "antiseptischen Gesellschaft" voll beladen mit Allergien und "global verseucht". Wir hatten vielleicht manche Schwarten im Bienenvolk, aber kein Glyphosat im Urin. :D

      Ich habe jahrelang meine Waben mit den Jahresfarben markiert um ihr tatsächliches Alter zu erfahren. Seit ich weiß WIE dunkel eine Wabe in nur einer Saison werden kann interessiert mich ihr Alter überhaupt nicht mehr. Ich orientiere mich nur mehr an der Farbe, d.h. Brutzyklen.

      Was mich immer interessiert hat war und ist das "Geheimnis des Denkens an sich". So entstehen Trends, kollektive Meinungen, Zeitgeist usw. Ich sehe zu wie wir immer mehr "Werbekasperln" werden bzw. uns dazu machen lassen. Die Imkerei macht da keine Ausnahme. Globalisierung hat uns zu einer lyophilisierten, homogenisierten, sterilisierten, werblich hochstilisierten, pasteurisierten Gesellschaft mit unhygienischen Emotionen verkommen lassen.

      Aber auch das "ewige" römische Reich ist gefallen und ich lebe bereits lang (und aufmerksam) genug um die beginnende Umkehr erkennen zu dürfen. Das Trägheitselement ist noch stark, aber die Renaissance bereits eingeläutet.

      LG Heinz :bier
      je einfacher desto besser

      www.bienenwerkstatt.at
    • Danke Heinz du hast eigentlich all meine Bedenken punkto Hygiene beseitigt. Wenn ich daran denke, als Kinder haben wir alle Dreck gefr... und und und.. wobei das Immunsystem besser instandgehalten wurde als bei den heutigen Kindern. Meine Meinung dazu, übertriebene Hygiene in der Imkerei beeinträchtigt auch das Immunsystem im gesamten Bien. Somit muss die Biene nicht mehr lernen gewisse Krankheiten etc. zu bekämpfen weil der Imker diese bereits beseitigt hat.
      Gruß Margit :biene

      Nicht die Bienenrasse entscheidet über Fleiß, Sanftmut und Gesundheit sondern die Bienenhaltung :D
    • Margit49 schrieb:

      Also das heisst das du alle Waben jedes Jahr erneuerst ?


      Da tippen viele auf die Stirn, ist mir aber wiederum egal. Muß ja keiner nachmachen. Habe das im Kurs aufgenommen, ausprobiert und übernommen. Imkerlich ist es meiner Meineung nach unproblematisch. Auf den Mikrokosmos einer dunklen Wabe verzichte ich gerne, wenn im hoffentlich weiteren Umkreis die Faulbrut grassiert. Immerhin waren in meinen Völkern und in meinem Wachs zumindest in diesem Winter keine Sporen nachweisbar, und das war ganz sicher nicht selbstverständlich. Hygiene ist alles was mir hilft.

      Bei meinen Jumbos treibe ich das noch auf die Spitze, die starten im Sommer mit Anfangsstreifen neu durch und wenn ich mich nicht fundamental täusche, gedeihen die vortrefflich, weil alles Schlechte weg ist. Wunderbarer Weise haben die auch immer genug Winterfutter. Etwas Fingerspitzengefühl vom Imker brauchts aber schon, dafür aber weder Schied noch Abspergitter. Das Verhältis Bienen/Raum muß stimmen.

      Jedenfalls, eine 1 Jahr alte Brutwabe, die praktisch rund ums Jahr bebrütet worden ist, will einfach entfernt werden, so wie die aussieht.
      Aber auch das ist Ansichtssache, kenn Imker die tun dabei als würde ihnen ein Finger amputiert. Lieber "mottens" die Schwarten mit Essigsäure ein, und da fang ich zum Tippen an.

      LG,
      Thomas
    • Ro-Bee schrieb:

      Also das heisst das du alle Waben jedes Jahr erneuerst ?


      Da tippen viele auf die Stirn, ist mir aber wiederum egal. Muß ja keiner nachmachen. Habe das im Kurs aufgenommen, ausprobiert und übernommen.
      Ich mache es grundsätzlich genau so, nur habe ich es ein wenig leichter (?) da ich mit FZ imkere.
      Nach dem letzten Schleudern mache ich totale Brutentnahme. Das geht einfach, Zargen vom Boden wegheben und eine Zarge mit abgeschleuderten honigfeuchten Waben aufsetzten. Dann eine leere FZ darauf und die Bienen einfegen. Dabei schau ich immer wo die KÖ sitzt, die wird dann vorsichtig eingesetzt. Habe sie bisher immer gefunden.
      Dann die 2te Zarge mit honigfeuchte abgeschleuderte Waben füllen. Pollenwaben setze ich wieder am Rand ein.

      ALLE überzähligen Waben werden sofort eingeschmolzen und direkt nach dem Neubefüllen des Schmelzers gereinigt und in das Trockengestell gehängt. Ist schon Routine geworden und geht echt flott.

      Ich habe bisher MW zugekauft und eigenes Wachs gehortet, heuer mache ich erstmals meine eigenen MW. Ich habe immer 70% Biowachs und 30 % unbehandeltes Wachs gekauft. Na ja, hab leider keinen Goldesel. Waren um die €500 pro Jahr.

      Aber heuer kostet es nur etwas Strom und Freizeit. Also immer max. 18 Monate manche (Pollen)Waben im Stock.
      LG, Helmut

      honeyandmore.at/ :biene
    • Gegen die heute geübte Praxis ist auch garnichts einzuwenden. Die Mikrofauna können wir uns sowieso abschminken und bei der Klimaerwärmung ist der Winter auch nicht mehr das was er einmal war.

      Als ich ein Jugendlicher und recht viel am Berg war haben wir über die Amis gelacht die 14 Tage krank waren wenn sie einmal "a kuhwarme Gasmilch" lol getrunken haben. Was nicht vollsteril aus der Dose kam haben die nicht mehr vertragen. Bei einem deftigen Bauernspeck, abgesäbelt mit einem nicht rostfreien Feitl haben die Augen gemacht als würden wir rohes Fleisch fressen.

      Die sind echt nicht runtergekommen "von der Schaufel".

      Bei allem Verständnis für eine saubere und liebevolle Imkerei finde ich halt einfach nur - wir sollten nicht übertreiben und uns keinen "Wasserkopf" einreden lassen.

      Übrigends: Ich hab meine Gemülldiagnose ebenfalls längst bekommen. Selbstverständlich negativ. Ich finde das eigentlich schon selbstverständlich. Und wenn sich die Bienen einmal bei`m "einkaufen" in der Mülltonne was eingefangen haben. Davor ist Niemand wirklich gefeit. Wer da oft ungerechtfertigt "zum Handkuss" kommt - dem hilft man wenn man kann - und geht danach auf ein gemeinsames Bier.

      LG Heinz :beer:
      je einfacher desto besser

      www.bienenwerkstatt.at

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    • Imker in der Stadt schrieb:


      Nach dem letzten Schleudern mache ich totale Brutentnahme. Das geht einfach, Zargen vom Boden wegheben und eine Zarge mit abgeschleuderten honigfeuchten Waben aufsetzten. Dann eine leere FZ darauf und die Bienen einfegen. Dabei schau ich immer wo die KÖ sitzt, die wird dann vorsichtig eingesetzt. Habe sie bisher immer gefunden.
      Dann die 2te Zarge mit honigfeuchte abgeschleuderte Waben füllen. Pollenwaben setze ich wieder am Rand ein.

      Hallo Helmut!
      Mit Räuberei hast Du kein Problem, wenn Du heunigfeuchte Waben nimmst, in trachtloser Zeit?
      Gruß,
      Mario :biene
    • ich weiss noch wie ich das Imkern angefangen habe war so ca 1989 mein erster Ableger von der Kärntner Imkerschule in Pischldorf,
      die Waben waren durchgehend dunkel, wo es mich schon geschreckt hat da ich ja schöne gelbe Waben erwartet habe. Aber die waren echt sowas von dunkelbraun. Darum auch meine Frage.
      Gruß Margit :biene

      Nicht die Bienenrasse entscheidet über Fleiß, Sanftmut und Gesundheit sondern die Bienenhaltung :D
    • Grüß Euch,

      Mehrfach bebrütete Waben sind sowohl für das brütende als auch das überwinternde Volk von Vorteil.

      Das bessere, bis zum Vierfachen erhöhte Wasseraufnamnevermögen begünstigt ein optimales Kleinklima im Brutnest und sorgt dafür, daß der Vorrat in den entdeckelten Zellen dünnflüssiger und damit rüsselgängiger wird.

      Ein Volk auf dünkleren Waben gerät nicht so leicht in Durstnot und muß auch jetzt bei beginnender Entwicklung weniger Wasser eintragen.

      agroscope.admin.ch/publikation…ng=de&aid=21055&pid=21883

      HG Manfred
    • Mannfred schrieb:

      Grüß Euch,

      Mehrfach bebrütete Waben sind sowohl für das brütende als auch das überwinternde Volk von Vorteil.

      Das bessere, bis zum Vierfachen erhöhte Wasseraufnamnevermögen begünstigt ein optimales Kleinklima im Brutnest und sorgt dafür, daß der Vorrat in den entdeckelten Zellen dünnflüssiger und damit rüsselgängiger wird.

      Ein Volk auf dünkleren Waben gerät nicht so leicht in Durstnot und muß auch jetzt bei beginnender Entwicklung weniger Wasser eintragen.

      agroscope.admin.ch/publikation…ng=de&aid=21055&pid=21883

      HG Manfred

      Wie ich es mache steht ja oben schon.
      Andere bestätigen die gleiche Vorgehensweise.
      Jedoch bleibt immer eine Zarge mit bebrüteten Waben übrig.
      Somit ist auch für den Wasserhaushalt gesorgt, Zudem schlüpfen noch einige Bienen bis zum Winter in den getauschten Rähmchen.
      Das Klima in den Völkern, auch mit Bioorganismen, ist ja komplett verändert seit der Varroa. Die Säuren machen vieles zu Nichte.
      Anpassung ist gefragt, vom Imker.
      Gruß
      Manfred
    • Grüß Euch,

      Ich imkere absperrgitterlos mit Flachzargen.
      Die Wegnahme der untersten Zarge läßt sich für mich nach erfolgter Überwinterung mit weit weniger Gschturi als im Spätsommer durchführen.

      Was aus meiner Sicht gegen das System Liebig, wie hier:
      youtube.com/watch?v=tub6NdQCryA
      anschaulich dargestellt spricht:

      Die um diese Jahreszeit sowieso oft vorhandene latente Räubereineigung.
      Brut, Pollen und geringe Honigvorräte auch in der untersten Zarge.

      Im Frühjahr ist da wirklich alles leer und ich mach den Bienen und mir nicht unnötig das Leben schwer.

      HG Manfred
    • Die Wegnahme der untersten Zarge läßt sich für mich nach erfolgter Überwinterung mit weit weniger Gschturi als im Spätsommer durchführen.


      Hoi Mannfred,

      habe ich letztes Jahr gemacht und mache ich heuer auch wieder. Funktioniert einfach und gut.

      Hab einmal im Herbst auf MW abkehren versucht. Dafür bin ich aber anscheinend zu langsam beim arbeiten ... war nach den ersten 3 Völkern ein richtiger Kampf.

      Cheers
      Hannes
      app.btree.at - Online Beekeeping Database (Bienen App? )