Gutes Honigjahr aber drohende Völkerverluste

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    • Die Grenzen von Bienenforum.at werden doch wohl nicht bei mir im Raurisertal, welches dem Tirolerischen ja schon sehr nahe ist enden ?

      Bei mir Trachtende pünktlich zum 18. Juli. Die Honigernte Almrose (normal) und Waldhonig (Lecanien, sehr gut) wurde als die Stockwaagen minus 20% vom höchstgewicht angezeigt hat durchgeführt.

      Waldtracht Prognose:

      2017: Waldtracht in allen Höhenlagen mit Höhepunkt auch in der Niederung. Wahrscheinlich folgt auf die Lecanientracht auch noch eine Lachnidentracht im Juli/August.
      2018: Nulljahr in der Lecanientracht, ganz sicher, wenn es 2017 ein starkes Lachnidenjahr gibt. Danach gibt es sofort wieder von 2019 bis 2021 Honigjahre.
      Variante 2018: Viertes Waldtrachtjahr in allen Höhenlagen, wenn es 2017 keine oder nur wenige Lachniden gibt. Nach der Lecanie kann es eine Lachnidentracht geben. Es folgt ein sicheres Nulljahr 2019.
      :biene LG Christoph :biene
    • A3_Devil1984 schrieb:

      Waldtracht Prognose:

      2017: Waldtracht in allen Höhenlagen mit Höhepunkt auch in der Niederung. Wahrscheinlich folgt auf die Lecanientracht auch noch eine Lachnidentracht im Juli/August.
      2018: Nulljahr in der Lecanientracht, ganz sicher, wenn es 2017 ein starkes Lachnidenjahr gibt. Danach gibt es sofort wieder von 2019 bis 2021 Honigjahre.
      Variante 2018: Viertes Waldtrachtjahr in allen Höhenlagen, wenn es 2017 keine oder nur wenige Lachniden gibt. Nach der Lecanie kann es eine Lachnidentracht geben. Es folgt ein sicheres Nulljahr 2019.
      Vorhersagen wie beim Wetter - :glas
      "Der Imker ist nicht der Meister seiner Bienen sondern ihr Diener"

      :biene :biene :biene
    • Gebirgsimker 1984 schrieb:

      2017: Waldtracht in allen Höhenlagen mit Höhepunkt auch in der Niederung. Wahrscheinlich folgt auf die Lecanientracht auch noch eine Lachnidentracht im Juli/August.
      2018: Nulljahr in der Lecanientracht, ganz sicher, wenn es 2017 ein starkes Lachnidenjahr gibt. Danach gibt es sofort wieder von 2019 bis 2021 Honigjahre.
      Variante 2018: Viertes Waldtrachtjahr in allen Höhenlagen, wenn es 2017 keine oder nur wenige Lachniden gibt. Nach der Lecanie kann es eine Lachnidentracht geben. Es folgt ein sicheres Nulljahr 2019.
      jetzt erklär mir bitte, warum es 2017 eine so tolle Waldtracht gibt, allerdings auch eine Variante, dass es 2017 nur wenige oder keine Lachniden gibt. "100% oder wenn nicht, dann 0%" hätte ich dir auch voraussagen können ...
      :shake :shake :shake :shake :shake
      vG
      Berthold
    • Der Vermehrungsrhythmus der Lachniden erfolgt in Perioden von drei Jahren, wobei die Gegenspieler vom Zusammenbruch der Lachnidenpopulation im Sommer des 2.Jahres bis zum Sommer des 3.Jahres das Feld beherrschen. Im Herbst des 3.Jahres ist wieder eine Eiablage möglich, je nach Nährstoffangebot gibt es im 1. und 2.Jahr Lachnidentrachten (häufig Melizitose). Der dreijährige Rhythmus wird jedoch zeitweise durch einen zweijährigen unterbrochen, das heißt,dass nach dem Auftreten der Lachniden im 1.Jahr sehr rasch die Gegenspieler die Überhand bekommen und daher im folgenden Jahr bereits ein 0-Jahr eintritt. Von den beiden möglichen Lachnidenjahren führt nur eines auf Grund des günstigeren Nährstoffangebotes zu einer ausgiebigen Honigtautracht. Für die Prognose in der Lachnidentracht ist daher der Lachnidenrhythmus nur ein Anhaltspunkt, vielmehr muss hier die Entwicklung eines jeden einzelnen Jahres beobachtet werden.
      Die Vermehrung der Lecanie erfolgt in vier- bis fünfjährigen Perioden. Da die Lecanie die wichtigste Honigtauerzeugerin im montanen Fichtenwaldgebiet ist und in einem Jahr nur eine Generation ausbildet, kommt der Vermehrung und Ausbreitung derselben besondere Bedeutung zu. Die Lecanienpopulation kann bei starker Parasitierung auf unter 1% der Ausgangsstärke zurückfallen, in anderen Jahren jedoch bei guter Vermehrung und geringer Parasitierung auf das Hundertfache ansteigen. Die Vermehrung der Lecanie und das Honigen derselben stehen jedoch in einem Widerspruch. Jene Witterungsfaktoren, die ein gutes Honigen der Lecanie herbeiführen (nasser Mai, schöner trockener Juni) führen gleichzeitig zu einer starken Parasitierung und einem Stagnieren in der Aufwärtsentwicklung der Lecanie. Umgekehrt erfolgt bei einem schönen trockenen Mai und einem nasskalten Juni eine starke Vermehrung der Lecanie, sodass die Ausgangsposition für das nächste Jahr stark verbessert wird. Aber nicht nur die Anzahl der Lecanien ist für die Honigtautracht entscheidend, sondern auch das Nährstoffangebot des Waldbodens und in der Folge die Qualität des Siebröhrensaftes der Fichte. Am Höhepunkt der Lecanienvermehrung gibt es immer ein gutes Waldhonigjahr, aber auch bei einer geringeren Lecanienpopulation ist bei einem entsprechend günstigen physiologischen Zustand der Bäume eine hervorragende Waldtracht möglich. Entscheidend dabei ist, dass vor Beginn der Waldtracht hohe Niederschläge bzw. eine gute Bodenfeuchtigkeit, die auch noch vom Winter her stammen kann, vorhanden ist, sodass die Mykorrhizapilze im Waldboden die Nährstoffe für die Bäume aufbereiten können.
      Die Kenntnis des Lecanienrhythmus´ ist für die Waldtrachtprognose im Gebirge von großer Bedeutung. Es wiederholen sich alle Vorgänge im Zyklus von vier bis fünf Jahren.
      Das 0-Jahr: Wenn wir mit dem Populationsminimum der Lecanie beginnen, so folgt dieses 0-Jahr immer auf das Jahr der höchsten Verbreitung und stärksten Parasitierung. Während sich die Aufwärtsentwicklung über mehrere Jahre hinzieht, erfolgt der Zusammenbruch innerhalb eines Jahres. Im 0-Jahr selbst gibt es in allen Höhenlagen keinen Waldhonig aus der Lecanie, unabhängig davon können jedoch die Lachniden honigen. Die Dezimierung der Lecanienpopulation ist in der Niederung am stärksten, die meisten Lecanien überleben in einer Höhenlage über 1500 m. Hier ist auch im 0-Jahr eine geringe Waldtracht vorhanden.
      Das 1. Jahr: Da in einer Seehöhe von über 1200 m auch im 0-Jahr Lecanien vorhanden sind, vermehren sich diese dort, sodass bereits im 1.Jahr eine gute Waldtracht möglich ist. Das typische Merkmal des 1.Jahres ist daher das Honigen über 1200 m im Gebirge und ein Stagnieren in der Niederung. Bei günstiger Aufstellung der Bienenvölker kann jedoch ab einer Seehöhe von 700 m der Waldhonig aus den Höhenlagen geerntet werden, wenn ihn die Bienen erreichen, also nahe genug am Fuße des Gebirges stehen.
      Das 2. Jahr: Die Lecanienverbreitung macht weitere Fortschritte. Sie honigt in allen Lagen ab 700 m Seehöhe aufwärts. Die Ergiebigkeit in den Höhenlagen ist jedoch immer noch größer als in der Niederung.
      Das 3. Jahr (bei fünfjährigem Rhythmus auch 4. Jahr): Der Höhepunkt der Lecanienpopulation wird erreicht. In der Niederung kann die Lecanientracht sogar stärker sein als in den Höhenlagen über 1200 m, weil dort eine weitere Vermehrung nicht mehr stattfindet, doch während der Tracht erfolgt eine sehr starke Parasitierung der Lecanien.
      Auf Grund der ziemlich eindeutigen periodischen Abfolge der Lecanienentwicklung kann es eigentlich nur wenige Prognosefehler geben. Unklarheiten gibt es eigentlich nur nach dem dritten Jahr: Es folgt entweder ein viertes Jahr in einer 5-jährigen Periode oder das 0-Jahr. Es können trotz der starken Parasitierung auf Grund der hohen Populationsdichte viele Lecanienlarven beobachtet werden. Dies würde auf ein weiteres Honigjahr schließen. Diese Lecanienlarven sind aber im nächsten Frühjahr nicht mehr vorhanden, sodass das 0-Jahr folgt. Dieser Umstand lässt drauf schließen, dass auch die Lecanienlarven durch Gegenspieler dezimiert werden.
      :biene LG Christoph :biene
    • Der Rhythmus des Nährstoffangebots:
      Das Nährstoffangebot (Siebröhrensaft) ist entscheidend für die Entwicklung der Honigtauerzeuger und der Honigtauproduktion. So wie auch im Obstbau bei ungedüngtem Boden nur jedes zweite Jahr eine gute Ernte zu erwarten ist, so verhält es sich auch im Wald. Wenn in einem Jahr durch die Mykorrhizapilze mehr Rohhumus umgesetzt und den Bäumen als Nährstoffe zur Verfügung gestellt wird, so fehlen diese Nährstoffe im nächsten Jahr. Hinzu kommt auch noch ein vierjähriger Rhythmus des Blühens der Fichte, der mit dem zweijährigen zusammenpasst. Über einen längeren Zeitraum gibt es jedes zweite Jahr eine gute Waldtracht, allerdings weiß man nicht, wann die Änderung von den ungeraden zu den geraden Jahren und umgekehrt erfolgt. Die längste Periode der guten Honigjahre mit geraden Jahreszahlen erfolgte von 1964 bis 1982. Die letzte Änderung zu den ungeraden Jahren erfolgte 2003 und kann entweder nur bis 2009 oder noch zehn Jahre länger andauern. Der Wechsel erfolgt immer unvermutet, trotzdem ergibt eine Kombination von Nährstoffangebot und Entwicklung der Honigtauerzeuger eine hohe Trefferquote in der Prognose. Die Jahre mit günstigem Nährstoffangebot wurden bei den Lachniden des ersten und zweiten Jahres und bei der Lecanie des ersten bis vierten Jahres unterstrichen. Das Resultat sind die jeweils guten Trachtjahre bei den Lachniden und Lecanien.
      :biene LG Christoph :biene