Reizfütterung Futterteig

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    • Gebirgsimker 1984 schrieb:

      Worin liegt der kleine für dich wichtige Unterschied den Teig um 3% trockener herzustellen. Wobei anders gesehen, 3% mehr Feuchtigkeit im Honig und dieser ist schnell im nicht mehr verkaufbaren Bereich....
      In der Zeit wo ma Begattungskästen aufstellst ist ja Flugwetter
      Was bei Reizfütterung normal nicht der fall ist

      Und hier reden wir nicht von Verkaufsfähigen Honig, FT hat mit dem nichts zu tun
      Gruss Kurt Edlinger



      weniger ist mehr
      less is more
    • Meint er etwa Frühgeburt - Bienen die zu einer Zeit geschlüpft sind oder endstanden sind da die Königin durch die reizende Fütterung früher anfängt verstärkt Brut anzulegen - was diese unter normalen Umständen erst 3 Wochen später machen würde ....
      Frühgeburt im Sinne die Biene schlüpft wegen der Reizfütterung 3 Tage vorher ist mir noch nie zu Ohren gekommen.
      :biene LG Christoph :biene
    • Gebirgsimker 1984 schrieb:

      Meint er etwa Frühgeburt - Bienen die zu einer Zeit geschlüpft sind oder endstanden sind da die Königin durch die reizende Fütterung früher anfängt verstärkt Brut anzulegen - was diese unter normalen Umständen erst 3 Wochen später machen würde ....
      Natürlich war das schon oft ein Thema bei Treffen mit Imkerfreunden und unsere gemeinsamen Beobachtungen haben dasselbe Ergebnis gezeigt. Der Begriff REIZfütterung, zum erzielen eines verstärkten Bruteinschlages trifft NICHT zu.

      Je nach Wetterlage ist bei uns hier mit einem beginnenden Bruteinschlag so ab Mitte Jänner zu rechnen. Obwohl nur klein, muss dennoch die Brutnesttemperatur hochgefahren werden. Diese Bienen, man könnte sagen - aus den Vorräten heraus erbrüteten Bienen haben eine kürzere Lebensdauer. Dennoch, den Bruteinschlag zu der Zeit erhöhen - funktioniert sowieso nicht.

      Diese Bienen sterben oft früher als die Überwinterten, aber sie haben scheinbar trotzdem ihren Sinn. Sie stellen nämlich eine Pflegereserve dar, für die Zeit wenn die Brut deutlich hochgefahren wird. Nichts verkürzt nämlich die Lebensdauer mehr - als Brutpflege. Die Frage bleibt also offen ob sie durch die frühe Erschaffung, oder durch ihre nachfolgende Brutpflegearbeit in ihrer Lebenserwartung reduziert werden.

      Teig auflegen kann aber in bestimmten Situationen dennoch Sinn machen. (Notfütterung jetzt mal ausgenommen).

      Da die Bienen, durch das Brutnest gebunden, dem Futter nicht mehr nachrücken können, müssen sie es aus entfernteren Regionen des Baues heranschaffen. Bei empfindlichen Kälteeinbrüchen kann das schon zur Beeinträchtigung führen. Über dem Bienensitz aufgelegtes Futter kann die Futterwege verkürzen und da es in der Regel auch willig und rasch angenommen wird (Kondenswasser ist in der Regel vorhanden) - entstehen offene Futterzellen rund um das Brutnest.

      Wichtig dabei ist aber eine ausreichende Pollenversorgung im Brutnestbereich. Deshalb wird auch (sicherheitshalber) eine Pollenbeigabe beim Frühjahrsfutterteig von Vielen empfohlen. Besonders schwach ausgewinterte Völker können auf die Weise unterstützt werden. Auch wenn die ewig propagierte Brutreizung nicht stimmt.

      Bei ruhigem Wetterverlauf wohl nicht nötig, aber bei Kälteeinbrüchen sicher kein Nachteil.

      LG Heinz :bier
      je einfacher desto besser

      www.bienenwerkstatt.at
    • Bienenwerkstatt schrieb:

      .... Der Begriff REIZfütterung, zum erzielen eines verstärkten Bruteinschlages trifft NICHT zu....
      Dein Beitrag war überzeugend. In meinem Umfeld ist Reizfütterung ein Reizthema.
      Möchte nun nochmal nachfragen, ob ich das richtig verstanden habe:

      Eine Reizfütterung durch Auflegen von Futterteig im Frühling erzeugt keinen verstärkten Bruteinschlag. Der Sinn dieses Futterteiges ist lediglich dazu, einen Futterabriss bei plötzlichem Kälteeinbruch zu verhindern, da ja ab Mitte/Ende Jänner mit Brut zu rechnen ist. Denn der Futterabriss könnte das Volk empfindlich schwächen.

      Richtig interpretiert?
      Viele Grüße
      aus dem Westchiemgau von
      Christian 8)

      Meine Zucht-Freunde sind da: www.dunkle-biene.at (Österreich) und da: www.dunkle-biene.com (Deutschland)
    • Hallo,

      Reizfüttern ein Reizthema, Pfefferle hat es auf den Punkt gebracht, großer Brutraum 2-Zander kaltbau, großzügig einfüttern, dann braucht man sich keine Sorgen außer um die Varroa machen. Wer glaubt, das er Reizen muß, kann ja wie er bei den Futterwaben die Zelldeckel mit dem Stockmeißel leicht eintrücken und an das Brutnest hängen. Ich habe es probiert, aber auch gleich wieder gelassen, zu viel Arbeit und meine Damen machen es so wie so, wenn sie Platz oder Futter brauchen.
      Nach meiner Erfahrung ist die sogenannte Reizfütterung meistens eine Notfütterung, da die Imker zu sparsam eingefüttert haben und die Bienen logischer Weise mit der Brut zurück gehen müssen, da sie nichts mehr zum beißen haben.
      Ich habe bei den großteil meiner Völker 10 Zander 300 hoch, da ist genug Platz zum Brüten und Futter einlagern, das sie bei uns im Gebirge auch im Frühjahr noch brauchen.

      Grüße Wolfgang
    • Beehouser schrieb:

      Dein Beitrag war überzeugend. In meinem Umfeld ist Reizfütterung ein Reizthema.
      Möchte nun nochmal nachfragen, ob ich das richtig verstanden habe:

      Eine Reizfütterung durch Auflegen von Futterteig im Frühling erzeugt keinen verstärkten Bruteinschlag. Der Sinn dieses Futterteiges ist lediglich dazu, einen Futterabriss bei plötzlichem Kälteeinbruch zu verhindern, da ja ab Mitte/Ende Jänner mit Brut zu rechnen ist. Denn der Futterabriss könnte das Volk empfindlich schwächen.

      Richtig interpretiert?
      Ja genau. Aber wie du selbst sagst ist das eher eine Reizung für Imker als für Bienen :)

      Im Grunde haben die "Ablehner" des Teig auflegens im zeitigen Frühjar auch recht, da es ja wilde Völker auch nicht machen. Aber wie es eben so ist, im Frühjahr ist nicht nur jedes - auch kleine - Volk kostbar, sondern kann - mit etwas Hilfe - ein super Ertragsvolk werden.

      Mit Hilfe der Stockwindel kann man ja leicht die Schwächlinge herausfinden. Die haben leicht Arbeiternotstand - auch bei ausreichendem Futter. Immerhin müssen sie die Brutnesttemperatur halten. Den Teigfladen legen sie sehr rasch als offenes Futter rund um die Brut an und das hilft bei einem Kältesturz sehr.

      Und wenn es bei dem einen oder anderen Volk nicht notwendig gewesen wäre - geschadet hat es auch nicht.

      LG Heinz :bier
      je einfacher desto besser

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    • 2 Gründe für Teig

      Ich hab genau 2 Gründe für Teig:

      1) Sicher stellen, dass genug Futter da ist
      2) Sicher stellen, dass sie nicht vom Futter abreissen

      Wenn ich was partout nicht leiden kann, dann sind es Völker, die mir verhungert sind. Daher tu ich mir die Arbeit mit Teig schon ziemlich großflächig an und bau das in die übrigen Arbeitsgänge ein. Im schlimmsten Fall haben sie es nicht benötigt.

      Daher kriegen das vor allem Kleinchen und solche, die im Herbst aus verschiedenen Gründen nicht mehr in der Lage waren, genug einzulagern. Und ich schau mir JEDES Volk über den Winter an. Meist waren es ja imkerliche Fehlleistungen, die ein Volk im Herbst entwicklungsgehemmt haben. Lernen können wir an den Grenzfällen. Starke Völker über den Winter bringen, schafft jeder (die verhungern dann im April :evil: ). Ich bin heuer mit 4 Apidea (einfach) in den Winter gegangen. Eines hat sich Anfang Dez verabschiedet. 3 standen bis jetzt draußen. Habs jetzt in den Dachboden gestellt. Kriegen morgen wieder frischen Teig. Einer ist Wackelkandidat, aber die anderen zwei brummen ordentlich.

      Ich bin sehr gespannt, ob ich mit denen in den März komme. Wenn ja, freue ich mich unbändig, die in weisellos gewordene einzupflegen, weil die richtig gut ihr Kastl mit Honig voll gemacht haben.
      Lg
      Matthias


      ----------------------------------------
      BIO Wiener Bezirksimkerei

      Arbeitergasse 6, 1050 Wien
      +43 699 1400 3663
      www.wiener-bezirksimkerei.at
      http://www.bee-coop.at
    • Hallo Matthias,

      das mit den Apideas ist ein Versuch, Spielerei oder wie man es nennen will. Ich sehe es als meine Aufgabe starke Völker in den Winter zu bringen und nicht mit Problemvölker herum zu doktern, den Pfefferle hat vor 40 Jahren schon gesagt, viele Jungvölker erstellen und alles was nicht gefällt großzügig auflösen egal ob Jung oder Alt. Die Natur macht es ja auch nicht anders und alles andere ist weder Wirtschaftlich noch Sinnvoll, Mitleid ist ein schlechter Ratgeber, den nur zu oft danken sie es einen mit Krankheiten.

      Grüße Wolfgang
    • derLoesslaender schrieb:

      1. Hast du nicht erst kürzlich das Umfeld gewechselt?
      Lieber Loesslaender,

      mit Umfeld meine ich die Imker in meinem realen Umfeld und nicht die virtuelle Welt in einem Forum.

      Ich bin Mitglied in einem Imkerverein mit 120 Mitgliedern, da gibt es dauernd Diskussionen, und wie wir alle wissen:

      Jeder Imker hat genauso viele Meinungen wie Bienenvölker. ;)
      Viele Grüße
      aus dem Westchiemgau von
      Christian 8)

      Meine Zucht-Freunde sind da: www.dunkle-biene.at (Österreich) und da: www.dunkle-biene.com (Deutschland)
    • wolfgang.s schrieb:

      Hallo Matthias,

      das mit den Apideas ist ein Versuch, Spielerei oder wie man es nennen will. Ich sehe es als meine Aufgabe starke Völker in den Winter zu bringen und nicht mit Problemvölker herum zu doktern, den Pfefferle hat vor 40 Jahren schon gesagt, viele Jungvölker erstellen und alles was nicht gefällt großzügig auflösen egal ob Jung oder Alt. Die Natur macht es ja auch nicht anders und alles andere ist weder Wirtschaftlich noch Sinnvoll, Mitleid ist ein schlechter Ratgeber, den nur zu oft danken sie es einen mit Krankheiten.

      Grüße Wolfgang
      Kleine Völker über den Winter tragen (also eigentlich KÖs) erachte ich als keine Spielerei, sondern ein sinnvolles Unterfangen, um zu einer Zeit im Frühjahr KÖ zu haben, wenn es eigentlich noch keine gibt. Ob ein Volk tatsächlich "nichts ist", weiß ich im Juni. Davor sind die möglichen Gründe manigfaltig und bei Gott all zu häufig nicht im Volk selbst, sondern beim Imker gelegen.

      Wir sind nicht sonderlich geschickte ImkerInnen, versuchen aber unsere Fehler nicht durch aufgelöste Völker in "Luft aufzulösen", sondern aktiv zu lernen und es besser zu machen.

      Eines hab ich schon gelernt: Ob Völker über den Winter kommen oder nicht, hängt nur bedingt von der Volkstärke ab.

      Ich achte das Wissen der "Alten" hoch, doch hat sich in den letzten 40 Jahren halt ein bisserl was geändert, wovon die Altvorderen noch nie was gehört haben. Damals haben sie zB die Bienen über den Winter schön warm eingepackt, damit die Mäuse nicht erfroren. Heute imkern wir mit offenen Gitterboden. Damals rauften sie mit Nosema und Tracheenmilbe, Probleme, die wir heute fast gar nicht mehr kennen. Grad erst gestern hab ich mir das PDF des Standardwerks des Gründers der Wiener Imkerschule, Jantscha, angesehen. Viel heute noch gültiges, aber doch auch einiges, dass keine Relevanz mehr hat.

      Also: KÖs über den Winter tragen (was im übrigen nicht wenige tun), bedeutet, weisellose Völker im Frühjahr kompetent wieder anstarten zu können. Der Versuchsaspekt bei mir liegt darin, dass in einem einzigen Apidea zu tun. Dies unter der Theorie-Annahme, dass jede Größe eines Bienenvolks bei stabilen äußeren Bedingungen zur Überwinterung geeignet ist.
      Kleine, "schwache" Ableger über den Winter zu führen heißt ebenfalls, KÖ´s im zeitigen Frühjahr zu haben.

      Wenn das heuer klappt, werden wir nächstes Jahr nach der Zuchtsaison sämtliche Kästchen besetzt in den Herbst gehen lassen. Wenn sich so kleine Einheiten nicht ausrauben lassen UND auch noch fühlbar Honig eingetragen haben, dann zeigt das KÖ-Charakter und man darf erwarten, dass ein solches MINI-Volk eingesetzt in ein großes Weiselloses diesen Charakter überträgt.

      Wir agieren mit 100 Völkern und werden - nach Möglichkeit - heuer noch mal kräftig aufstocken. Da ist jedes Volk relevant. Wir achten auf Hygiene, lassen jährlich den Wabenbau erneuern, haben ein intensives Behandlungsregime. Wir achten also auf die Gesundheit unserer Bienen. Wir schmeißen aber keine Völker weg, weil sie Ende September oder sonstwann nicht irgendwelchen darwinschen "Stärkeerwartungen" entsprechen.
      Wäre ich Hobbyimker und will eh über meine 7 Völker nicht hinaus, dann ist das vielleicht eine Option. Für uns ist - auf seine Art - jedes Bienenvolk wertvoll. Jedenfalls so wertvoll, dass wir ihm jede Unterstützung zuteil werden lassen.
      Lg
      Matthias


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      +43 699 1400 3663
      www.wiener-bezirksimkerei.at
      http://www.bee-coop.at
    • mkopetzky schrieb:

      wolfgang.s schrieb:

      Hallo Matthias,

      das mit den Apideas ist ein Versuch, Spielerei oder wie man es nennen will. Ich sehe es als meine Aufgabe starke Völker in den Winter zu bringen und nicht mit Problemvölker herum zu doktern, den Pfefferle hat vor 40 Jahren schon gesagt, viele Jungvölker erstellen und alles was nicht gefällt großzügig auflösen egal ob Jung oder Alt. Die Natur macht es ja auch nicht anders und alles andere ist weder Wirtschaftlich noch Sinnvoll, Mitleid ist ein schlechter Ratgeber, den nur zu oft danken sie es einen mit Krankheiten.

      Grüße Wolfgang
      1. Kleine Völker über den Winter tragen (also eigentlich KÖs) erachte ich als keine Spielerei, sondern ein sinnvolles UnterfangenEines hab ich schon gelernt: Ob Völker über den Winter kommen oder nicht, hängt nur bedingt von der Volkstärke ab.

      2. Ich achte das Wissen der "Alten" hoch, doch hat sich in den letzten 40 Jahren halt ein bisserl was geändert, wovon die Altvorderen noch nie was gehört haben. Damals haben sie zB die Bienen über den Winter schön warm eingepackt, damit die Mäuse nicht erfroren.


      3. Also: KÖs über den Winter tragen (was im übrigen nicht wenige tun), bedeutet, weisellose Völker im Frühjahr kompetent wieder anstarten zu können. Der Versuchsaspekt bei mir liegt darin, dass in einem einzigen Apidea zu tun. Dies unter der Theorie-Annahme, dass jede Größe eines Bienenvolks bei stabilen äußeren Bedingungen zur Überwinterung geeignet ist.
      Kleine, "schwache" Ableger über den Winter zu führen heißt ebenfalls, KÖ´s im zeitigen Frühjahr zu haben.

      4. Wir agieren mit 100 Völkern und werden - nach Möglichkeit - heuer noch mal kräftig aufstocken.
      1. Wo stehen deine Begattungskasterl im Winter, im "wesensgemäßen" Glashaus, Keller? Dann, aber nur dann, können wir über ZwergerlVolksstärke plaudern.

      2. Die gescheiten "Alten" haben schon darauf geschaut, dass es die Nager nicht zu gemütlich haben, glaub es mir!

      3. Kompetente Imker verzichten auf Schwächlinge, die setzen auf Jungvölker.

      4. Mein Imkerfreund und ich haben in etwa die selbe Anzahl an Bienenvölker. Wir achten die Wesensart unserer Tiere.

      verwundert Bruno