Großzellige Biene - Züchtung oder Natur?

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    • Großzellige Biene - Züchtung oder Natur?

      Eines vorweg, ich möchte HIER kein NEUES Thema der 4,9er Biene erstellen oder in irgend einer Weise die Selektion auf diese Größe in Frage stellen!!!

      Ich wünsche mir HIER eine wertfreie Diskussion und Gestaltung eines Bienen-WIKI mit Bezug auf die NATÜRLICHE Größe und Genetik der heimischen Bienen.

      Und es ist wohl ersichtlich dass es KEINE Großzellimker im Sinne einer Vergewaltigung der Biene auf Bezug der Größe (Maraldi, 1712; 5,17 <4,92-5,41>) gibt! Die Natur richtet die Größe der Individuen entsprechen der Möglichkeiten ein. Dadurch konnten Riesen wie Dinosaurier auf weiten Teilen der Erde entstehen. In weniger geeigneten abgelegenen Zonen kleinere Individuen der selben Gattung! Über Jahrmillionen!

      Ein Vergleich und Bezug auf andere Rassen, insbesondere die Afrikanische ist daher für mich schwer nachvollziehbar. Es hat sich durch die Gegebenheiten der Orte eben eine neue Art (und Größe) entwickeln können. Wie eben in anderen Teilen der Erde auch! In Amerika wurde die Biene durch den Menschen eingeschleppt, dass dort Bezug auf "frühere" Größe der Biene genommen wird ist für mich etwas kurios...

      Eine Veränderung der Größe eines Individuum´s ist eine sehr zeitintensive "Laune" der Natur und geht mit den Umgebungseinflüssen eine sehr enge Bindung ein.
      Selbst WIR waren in der menschlichen Geschichte wesentlich kleiner, durch die erweiterte Ernährung ist eine stete Größenänderung immer möglich! Aber dies ist keine Vergewaltigung unserer Spezies, sondern ein natürlicher Vorgang in der Natur auf Grund von äußeren Einflüssen.

      Der Versuch der Menschen durch Züchtung und Verpaarung mit unterschiedlichen Rassen aus unterschiedlichsten regionalen und klimatischen Zonen ist für mich ein großer Frevel!!!
      Schlussendlich geht es doch immer um den Profit :geld Selbst auf Seiten namhafter Kleinzellverfechter wird immer auf eine Mehrleistung bei Honigertrag, jedenfalls auf keinen Minderertrag hingewiesen.

      Die Größe der Wabenzellen variiert
      Wenn es um die Größe der Wabenzelle geht, so sind in der Literatur unterschiedliche Angaben zu finden. Gerne wird auf die Arbeit von H. Vogt (1911) zurückgegriffen, der sich intensiv mit den Maßen der Wabenzelle auseinander gesetzt hat. Wie durch Tabelle 2 jedoch nachgewiesen wird, gab es im Laufe der Zeit zahlreiche Messungen, die zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen.
      Ein Vergleich dieser Messergebnisse zeigt, dass es seit jeher eine recht große Streuung der Maße der Zellengrößen gibt. Die vorliegenden Zahlangaben belegen jedenfalls, dass bereits die Bienen vor über hundert Jahren Wabenzellen einer Größe erzeugten, wie sie auch unsere heutigen Bienen bauen. Die Versuche in den 30er Jahren, größere Bienen zu züchten, haben sich mangels Erfolg nicht durchsetzen können.
      Auch die Aussage, dass vor hundert Jahren die Zellengröße bei 4,7 bis 4,9 mm gelegen habe (Kober 2002) und dass deshalb unsere Honigbienen heute unnatürlich groß seien, kann anhand dieses Vergleiches nicht bestätigt werden. Insbesondere die von Honegger (1937) recherchierten Messungen aus dem 18. Jahrhundert sprechen gegen diese Annahme, da zu diesem Zeitraum mit Sicherheit nur Naturbau der ursprünglich heimischen dunklen Honigbiene Apis mellifera mellifera vermessen wurde. Vielmehr scheint es so, dass die Zellengröße - und damit auch die Bienengröße - durch ihre geografische Herkunft (Zander 1941) oder durch ihre unterschiedliche Rassen (Ruttner 1992) bestimmt wird. So sind die in Afrika heimischen Rassen der Honigbiene (Jemenitica, Scutellata, Monticola, …) deutlich um einige Zehntel kleiner als ihre europäischen Artgenossen (Ligustica, Mellifera, Carnica). Züchterische Einflüsse können hier ausgeschlossen werden.


      Jahr
      Weite der Wabenzelle [mm]
      Bemerkung
      Maraldi
      1712
      5,17 (4,92-5,41)
      Reaumur
      1741
      5,27
      Klügel
      1772
      5,27
      Castillon
      1781
      5,4 (5,28-5,5)
      Mehring, Johannes
      1857
      5,5
      (750 Zellen/dm²)
      August Freiherr von Berlepsch
      1869
      ~ 5,45
      2,5 Linien (1Linie = 2,18 mm)
      Ludwig, August
      1906
      5,2
      (850 Zellen/dm²)
      Vogt, Heinrich
      1911
      5,37 +/-0,09
      Armbruster, Ludwig
      1920
      5,17 (5,05-5,27)
      Zander, Enoch
      1941
      5,5
      Südosten Finnland
      Zander, Enoch
      1941
      5,69
      Umgebung von Leningrad
      Zander, Enoch
      1941
      4,74 - 5,0
      In Tula (Mittelrussland)
      Droege, Gisela
      1989
      5,37 – 5,5
      Mittelwand, Firma Hammann
      ~ 1990
      5,5 – 5,6 *
      Mittelwand aus Gussform, Firma Graze
      2001
      5,5 – 5,8 *

      * eigene Messung
      Tabelle 2: Übersicht über verschiedene Messungen der Größe von Wabenzelle
      LG, Helmut

      honeyandmore.at/ :biene
    • Super das Thema,

      habe nun mal in meinem Keller verschiedene MW gemessen.

      Da ist alles dabei, von 5.1 mm bis 5.4 mm, Naturbau hatte ich 5.3 mm dabei.

      Da ich bisher nie wirklich darauf geachtet habe, bin ich etwas verunsichert, wie sich das auswirkt, wenn man dem einen Volk 5.1mm und 5,4mm einhängt.
      Nimmt es dann die MW lieber an, als die andere? Habe mich auch schon mal gewundert, warum gleichstarke Völker die Honigräume annehmen oder auch nicht.
      Ob sie dann evtl. die MW nicht ausbauen wollen?
      Viele Grüße
      aus dem Westchiemgau von
      Christian 8)

      Meine Zucht-Freunde sind da: www.dunkle-biene.at (Österreich) und da: www.dunkle-biene.com (Deutschland)