Apimondia kündigt Open Source Lizenz zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der genetischen Ressourcen der Honigbiene an

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    • Apimondia kündigt Open Source Lizenz zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der genetischen Ressourcen der Honigbiene an

      Apimondia kündigt Open Source Lizenz zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der genetischen Ressourcen der Honigbiene an

      Apimondia kündigt Open Source Lizenz zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der genetischen Ressourcen der Honigbiene an
      Rom, Italien, 8. Dezember 14, 2016: Die in der Apimondia organisierten Imker der Welt arbeiten gemeinsam seit 1895 um wissenschaftliche, technische, ökologische, soziale und wirtschaftliche Fortschritte in der Imkerei in allen Ländern voranzutreiben. Die genetischen Ressourcen der Honigbienen, welche in der Bienenzucht weltweit genutzt werden, sind das Ergebnis gemeinschaftlicher Zuchtarbeit der Mitgliedsverbände der Apimondia.
      Das Executive Council der Apimondia verabschiedete in seinem Meeting am 31. Oktober 2016 in Mugla (Türkei) einstimmig die Apimondia Open Source Zuchtmaterial Lizenz (OSZ) für Apis mellifera und Apis cerana als ersten Schritt zur Einführung eines weltweiten Open Source Lizensierungssystems in der Imkerei.
      „Die bisherigen, gegenwärtigen und zukünftigen Beiträge von Imkern in allen Regionen der Welt zur der Erhaltung, Verbesserung und gemeinsamen Nutzung der genetischen Ressourcen der Honigbiene können nun mit Hilfe einer öffentlichen Lizenz geschützt werden“, sagte Philip McCabe, Präsident von Apimondia.
      „In Deutschland haben wir bereits die ersten Bienenzuchtverbände, welche sich verpflichtet haben, die neue Lizenz für den Austausch von Zuchtmaterial zu nutzen“, sagte Walter Haefeker, Koordinator der Apimondia-Arbeitsgruppe Gentechnik. „Apimondia fordert nun alle Bienenzuchtverbände auf, diese Lizenz umzusetzen und so ihre gemeinsamen Bemühungen um die Zucht von gesunde Bienen für die Imkerschaft und die Gesellschaft als Ganzes zu schützen.“
      Apimondia unterstützt auch eine internationale Kooperation zur Etablierung von Genbanken für Honigbienen unter Einsatz modernster Technologien, die es erlauben, das Sperma von Drohnen für eine lange Zeit und vielleicht sogar unbegrenzt zu lagern. In Anbetracht der gegenwärtigen und zukünftigen Bedrohungen für das Überleben von Honigbienen ist es unerlässlich, die Erhaltung der weltweit existierenden Vielfalt von Honigbienen zu gewährleisten. Dazu gehören kommerzieller genetischer Linien und lokal angepasster Wildarten. Die Apimondia-Lizenz wird in diesem Zusammenhang verwendet, um freien und offenen Zugang zu den genetischen Ressourcen für die Wissenschaft und die Imkerschaft zu gewährleisten.
      Die Lizenz und die zugehörige Dokumentation der Nutzungsmöglichkeiten, wird auf der Internetseite der Apimondia veröffentlicht:
      apimondia.com
      Hintergrund
      Im Jahr 2015 wurden Berichte über die ersten gentechnisch veränderten
      Bienen, die an einer Universität in Deutschland geschaffen wurden, veröffentlicht.
      In diesem Jahr gaben Wissenschaftler einer japanischen University die Produktion von Knockout Mutants durch das Verfahren CRISPR/Cas9 bei der Europäischen Honigbiene bekannt. Dokumente der Europäischen Union über die zukünftige Regulierung von gentechnisch veränderten Insekten enthalten einen Abschnitt über genetisch veränderte Honigbienen einschließlich des Konzepts von insektizidresistenten Bienen.
      Während dem 44. Internationalen Apimondia Congress in Daejeon, Korea im Jahr 2015 wurde die Arbeitsgruppe Gentechnik beauftragt, eine öffentliche Lizenz für den Austausch von Zuchtmaterial zu erarbeiten, wodurch die Rechte der Imker an diesem Gemeingut vor unberechtigter kommerzieller Ausbeutung oder Bio-Piraterie zu schützen.
      Die Imker der Welt möchten hiermit die wissenschaftliche Gemeinschaft und kommerzielle Unternehmen davon in Kenntnis setzen, dass diese Arbeit ein schöpferisches Gemeingut und damit die Grundlage der Rechte der Imker ist.
      Die Imker machen hiermit das Recht auf Nutzung, Austausch und Beteiligung an Entscheidungen sowie einen fairen und gerechten Vorteilsausgleich bei der Nutzung der genetischen Ressourcen der Honigbiene geltend.
      Die Imker betrachten die genetischen Ressourcen der Honigbiene als ihr Gemeingut und nur die Gemeinschaft der Imker hat das ureigene Recht den Zugang zu ihnen zu gewähren. Jede Verwendung der genetischen Ressourcen der Honigbiene für kommerzielle Zwecke außerhalb des traditionellen Rahmes der Imkerschaft bedarf der vorherigen Zustimmung der Gemeinschaft der Imker und muss eine faire und gerechte Bewertung, unter Berücksichtigung von festgelegten Verfahren und übliche Nutzung und Austausch sicherstellen.
      Die Rechte der Imker müssen als integraler Bestandteil des Menschenrechts auf Nahrung angesehen werden. Unsere zukünftige Nahrungsmittelversorgung und deren Nachhaltigkeit hängen davon ab, dass diese Rechte der Imker anerkannt und fest etabliert werden.
      Die Anerkennung der Rechte der Imker ist eine Form der Unterstützung für die Erhaltung genetischen Ressourcen der Bestäuber und des damit verbundenen traditionellen Wissens und dient somit der Gewährleistung der aktuellen und zu künftigen Ernährungssicherheit. Die Anerkennung der Rechte der Imker wird nicht nur den Imkern selbst, sondern der gesamten Menschheit zugutekommen.
      Unabhängig von den hier geltend gemachten Rechten an dem geistigen Eigentum an den gemeinsam 
von der Bienenzucht seit über 100 Jahren züchterisch behandelten genetischen Ressourcen der Honigbiene, lehnen die Imker der Welt hiermit Patente auf Leben ab und beabsichtigen, jeden Versuch, alle oder einen Teil der genetischen Ressourcen der Honigbiene zu patentieren, mit aller Kraft zu bekämpfen.
      ** Diese Initiative basiert auf Konzepten des in Brasilien im Jahr 2008 Konzepten des in Brasilien 2008 ratifizierten Internationalen Vertrages über pflanzengenetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft und dem Nagoya Protokoll von 2010 über Zugang zu genetischen Ressourcen und gerechten Vorteilsausgleich zur Umsetzung der Ziele der UN-Konvention über biologische Vielfalt (CBD) von 1993.
      ** Das Konzept basiert ebenfalls auf Arbeiten von Kotschi, J. und Rapf, K. (2016): Liberating seeds with an Open Source Seed Licence, Arbeitspapier. AGRECOL. Guggenhausen. Wir sind dankbar für den unschätzbaren Beitrag zum Thema Open Source Lizenzierung genetischer Ressourcen.
      Pressekontakte:
      Philip McCabePresident of Apimondia
      Walter HaefekerKoordinator der Arbeitsgruppe Gentechnik
      Sherdara, Beaulieu CrossDrogheda
      Ireland
      Tutzinger Straße 1082402 Seeshaupt
      Germany
      Tel.: +353 41 9836159Mobil: +353 87 2554854
      E-mail: philipmccabe@eircom.net
      Tel: +49 89 92 185 666Mobil: +49 151 58 56 54 44
      E-Mail: walter@haefeker.de



      Oder auch am Samstag in Graz auf der erwerbsimkerbund.at/fachtagung-2017+2500++1136072
      "Der Imker ist nicht der Meister seiner Bienen sondern ihr Diener"

      :biene :biene :biene
    • abnormal schrieb:

      ist das ein Computerspiel?
      Nein, sondern eine super Idee. Sehr spannend. Gegen die Patentierung von Lebewesen.
      Stell dir vor, es gäbe eine von einem Konzern gentechnisch veränderte Biene, die gegen bestimmte Insektizide resistent wäre. Dann wird es von der Agrarindustrie heißen, kauft Euch diese Biene (von uns = doppeltes GEschäft), denn mit der können wir dann Spritzen bis der Arzt kommt.


      podcasts.haefeker.org/DBIB_Don…en_2016_EPBA_auphonic.mp3

      http://podcasts.haefeker.org/2015/12/23/walter-haefeker-berichtet-ueber-epba-apimondia-und-beelife/


      Es braucht Geduld beim Zuhören. Aber vielleicht beim MW-Einschweißen geht das.
      Lg
      Matthias


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