Eigener Wachskreislauf Kontamination mit Schadstoffen

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    • Eigener Wachskreislauf Kontamination mit Schadstoffen

      Grüß euch,
      Viele von euch haben einen eigenen Wachskreislauf und gießen fleißig Mittelwände oder lassen umarbeiten. Lässt jemand von euch dieses Wachs auf Kontamination von Schadstoffen überprüfen? Mir geht es weniger um Varroabehandlungsmittel als um eine mögliche Akkumulation von PSM's. So eine Untersuchung ist recht kostenspielig dürfte aber bei größeren Mengen durch aus leistbar und sinnvoll sein.
      Hier ein interessanter Artikel von Dr. Klaus Wallner, Landesanstalt für Bienenkunde Hohenheim: apis-ev.de/files/infobriefe/In…018/Infobrief_2018_19.pdf

      lg Michael
      Am wichtigsten ist die Biene, alles andere ist primär.
    • abnormal schrieb:

      ich habe eine Rückstandsanalyse für die Bio-Kontrolle gemacht, aber nur die geforderten Parameter, das sind die Behandlungsmittel.

      Allerdings ist meine Imkerei mittlerweile wieder zum größten Teil auf Naturbau umgestellt. Damit spielt (umgearbeitetes) Altwachs nur eine untergeordnete Rolle.
      Also jetzt kenn ich mich nicht mehr aus......der Eine sagt So der Andere sagt so........

      Auch Dietmar sagte mir das bei BIO "nur" auf Behandlungsmittel (Perezin,Apistan,Amitraz, Imkerglobol.......) getestet werden muss, vorigen Samstag erklärte mir aber ein anderer Bio-Imker das bei ihm auch auf PSM untersucht wurde?!?!?!?!?!

      Was stimmt jetzt?
      EU = Europäische Umverteilungsorganisation (Umverteilung von Unten nach Oben)
    • Ich nehme mal an, dass dafür die Standardliste mit den Standardgrenzwerten von Dr. Wallner genutzt werden. Der Grenzwert ist da so gewählt, dass vom Wachs nichts in den Honig übergeht und gemessen wird da nur ein Teil der Varroazide (Wallner misst keine Amitraz Abbauprodukte) und eine Hand voll Standard PSM. Wenn ich richtig informiert bin, dann wird vor allem mal Fluvalinat gemessen, wenn in der Nähe Raps war ...

      Ich traue es den Prüforganisationen aber zu, dass das jeder anders handhabt.
    • das ist bestimmt unterschiedlich, weil

      Teil der Kontrolle ist ja auch der Standort/Lage

      schon da sieht das jede Kontrollstelle ein bissl anders

      Flufalinat wurde bei mir auch gesucht und nicht gefunden. Ich habe zwar keinen Stand im Raps, aber rund ums Dorf Rapsfelder die sie anfliegen können. Meiner Erfahrung nach machen sie das aber kaum, will ich Rapshonig ernten muss ich sie direkt hinstellen.

      Die Untersuchung wird aber auch direkt von der Kontrollstelle veranlasst ich habe da keinen Einfluss darauf was genau untersucht wird.
      Liebe Grüße

      Abnormal
    • Der Standort/Lage beeinflusst aber nicht nach was gesucht wird, weil nach was gesucht wird hängt vom Paket ab das das Labor anbietet. Bei Wachs gibt es da in Europa nicht wirklich viele Labore.

      Inwieweit wird der Standort berücksichtigt? Ich frage, weil es gibt aktuell in Öst. keine Gegend die für die Bio-Honigproduktion gesperrt ist. Würde da der Prüfer einen Standort beeinspruchen, wäre das eher als Willkür anzusehen und ein Grund dafür, den Prüfer zu wechseln ...
    • Es gibt mind. 1 Kontrollstelle die dich nicht zertifiziert wenn Du einen Stadt-Standort dabei hast,
      Meine Kontrollstelle nimmt Stände an Autobahnen und Flughäfen aus,
      meine Kontrollstelle verhängt zusätzliche Untersuchungen wenn Dein Bienenstand neben einem konv. Raps- oder Sonnenblumenfeld steht - das ist anderen Kontrollstellen aber egal denn ich kenne viele Großbetriebe die mit ihren "Bio"-Völkern in den Raps und die SB wandern und bei denen geht's (deshalb kann man ja auch den schönen hellen Cremehonig in "Bio" kaufen ;) )

      Die EU hat grobe (um nicht schwammige zu sagen) Mindeststandards für Bio definiert. Die Kontrollstellen setzen diese nach bestem Gewissen um und kontrollieren "ihre" Standards, auf Wunsch auch darüber hinaus gehende (BA,Dem), das Gewissen ist aber nicht bei allen gleich ausgeprägt ;) anders kann ich mir die Unterschiede nicht erklären.

      Wie Du vielleicht bemerkst bin auch ich als "Bio-Imker" recht kritisch eingestellt was die Kontrolle angeht. Andererseits verstehe ich dass jede KStelle unterschiedliche Schwerpunkte hat und die ganze Eu-Verordnung a bissl wischiwaschi ist und sich nur an Mindeststandards orientiert - sonst gäbe es keinen größeren Betrieb der Bio macht.
      Aus meiner persönlichen Einstellung und aus Konsumentensicht ist es aber alles ein bissl - naja. Auch das Argument mit der Geldschneiderei stimmt schon. Wenn ich darüber nachdenke wie einfach und schnell die hunderte Euros mit einer Kontrolle abziehen die ich natürlich an den Konsumenten weiterleite... Wobei Honig ja eh a Lächerlschas ist - ob das jetzt 10, 20 oder 30eur für Durschschnittsverbauch (1,5kg/Jahr) sind ist eh total wurscht. Aber ob ein kg Äpfel jetzt 1,50 oder 5 Euro kostet oder ein 1kg Tomaten 6,20eur da frag ich mich dann doch ob das Ganze nicht a bissl daneben geht...

      Auf der anderen Seite finde ich die Kontrolle dieser Mindeststandards aber schon wichtig. Wenn ich jede Woche die Schmähs am Markt höre wenn jemand nachfragt, ist das Logo doch etwas was ich für das Mindeste an Sicherheit für den Konsumenten erachte. Und auch in der Imkerei hat die Zertifizierung jetzt Sinn wenn man bedenkt was alles an Medikamenten so zugelassen ist. So habe ich einen Nachweis dass ich dieses Dreckszeug nicht verwende (und auch sonst ein paar Teils lächerliche Richtlinien einhalte) -- erzählen kann man Dir sonst vieles.

      Typische Beispiele: (Schweinemäster mit 800 Sauen, vollautomatisierte Stallung, selbst ständig in der Vermarktung, Stallanlage wird vom 80jährigen Vater bedient): "Sicher ist des Fleisch bio, nur nicht zertifiziert" -- Käsestand nebenan auf Nachfrage: "des is no vü mehr als "Normales bio" weil des mit dem Bio is eh nur a Schmäh um Ihnen des Geld aus der Tasche zu ziehen", Wiener Gärtnerei auf der Internetseite: "unsere Produkte sind urbio weil es noch in der Erde wächst und nur mit Wasser gegossen wird wie in der Natur" --> natürlich ein konv. Gärtner wobei ich nicht sicher bin ob das "ur" vor der geschützen Bezeichnung "bio" vor Strafe schützen wird wenn sich mal einer drann stört...

      Ich hab mein Siegel drauf und damit brauch ich nix herumdiskutieren oder etwas vom FBI erzählen (tschuldigung Heinz) auch wenn ich das in Wirklichkeit eh auch nachvollziehen kann (FBI)...
      Liebe Grüße

      Abnormal

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von abnormal ()

    • Nun ja,
      Die Mittelwandimkerei scheint sich in einem "rückstandslosen" Graubereich zu befinden. Weder Imker die selbst pressen noch Umarbeiter dürften offensichtlich ein Auge auf den Zustand des Wachses richten. Es scheit als wäre es egal. Vielleicht ist es auch so.
      Vor einigen Jahren hatten wir uns noch darüber aufgeregt, dass Biowachs aus Afrika stammt (man konnte es am Geruch erkennen). Bald darauf kamen Wachsverfälschungen durch syntetische, bienenfremde Substanzen in aller Munde. Jetzt oder schon länger versuchen wir eigene Wachskreisläufe aufzubauen und haben erst recht wieder den "schwarzen Peter".

      Ich will wirklich niemanden kritisieren, aber ich bin für mich sehr froh die Entscheidung zum Naturbau getroffen zu haben. Es scheint so, als müsste tatsächlich die Imkerei "fast neu erfunden werden". Zu viele Fehler haben sich eingeschlichen, diese sollten Schritt für Schritt überdacht, erkannt und ausgemerzt werden... zum wohle der Bienen!
      lg Michael
      Am wichtigsten ist die Biene, alles andere ist primär.
    • abnormal schrieb:

      Es gibt mind. 1 Kontrollstelle die dich nicht zertifiziert wenn Du einen Stadt-Standort dabei hast,
      Meine Kontrollstelle nimmt Stände an Autobahnen und Flughäfen aus,
      meine Kontrollstelle verhängt zusätzliche Untersuchungen wenn Dein Bienenstand neben einem konv. Raps- oder Sonnenblumenfeld steht - das ist anderen Kontrollstellen aber egal denn ich kenne viele Großbetriebe die mit ihren "Bio"-Völkern in den Raps und die SB wandern und bei denen geht's (deshalb kann man ja auch den schönen hellen Cremehonig in "Bio" kaufen ;) )

      Die EU hat grobe (um nicht schwammige zu sagen) Mindeststandards für Bio definiert. Die Kontrollstellen setzen diese nach bestem Gewissen um und kontrollieren "ihre" Standards, auf Wunsch auch darüber hinaus gehende (BA,Dem), das Gewissen ist aber nicht bei allen gleich ausgeprägt ;) anders kann ich mir die Unterschiede nicht erklären.

      Wie Du vielleicht bemerkst bin auch ich als "Bio-Imker" recht kritisch eingestellt was die Kontrolle angeht. Andererseits verstehe ich dass jede KStelle unterschiedliche Schwerpunkte hat und die ganze Eu-Verordnung a bissl wischiwaschi ist und sich nur an Mindeststandards orientiert - sonst gäbe es keinen größeren Betrieb der Bio macht.
      Aus meiner persönlichen Einstellung und aus Konsumentensicht ist es aber alles ein bissl - naja. Auch das Argument mit der Geldschneiderei stimmt schon. Wenn ich darüber nachdenke wie einfach und schnell die hunderte Euros mit einer Kontrolle abziehen die ich natürlich an den Konsumenten weiterleite... Wobei Honig ja eh a Lächerlschas ist - ob das jetzt 10, 20 oder 30eur für Durschschnittsverbauch (1,5kg/Jahr) sind ist eh total wurscht. Aber ob ein kg Äpfel jetzt 1,50 oder 5 Euro kostet oder ein 1kg Tomaten 6,20eur da frag ich mich dann doch ob das Ganze nicht a bissl daneben geht...

      Auf der anderen Seite finde ich die Kontrolle dieser Mindeststandards aber schon wichtig. Wenn ich jede Woche die Schmähs am Markt höre wenn jemand nachfragt, ist das Logo doch etwas was ich für das Mindeste an Sicherheit für den Konsumenten erachte. Und auch in der Imkerei hat die Zertifizierung jetzt Sinn wenn man bedenkt was alles an Medikamenten so zugelassen ist. So habe ich einen Nachweis dass ich dieses Dreckszeug nicht verwende (und auch sonst ein paar Teils lächerliche Richtlinien einhalte) -- erzählen kann man Dir sonst vieles.

      Typische Beispiele: (Schweinemäster mit 800 Sauen, vollautomatisierte Stallung, selbst ständig in der Vermarktung, Stallanlage wird vom 80jährigen Vater bedient): "Sicher ist des Fleisch bio, nur nicht zertifiziert" -- Käsestand nebenan auf Nachfrage: "des is no vü mehr als "Normales bio" weil des mit dem Bio is eh nur a Schmäh um Ihnen des Geld aus der Tasche zu ziehen", Wiener Gärtnerei auf der Internetseite: "unsere Produkte sind urbio weil es noch in der Erde wächst und nur mit Wasser gegossen wird wie in der Natur" --> natürlich ein konv. Gärtner wobei ich nicht sicher bin ob das "ur" vor der geschützen Bezeichnung "bio" vor Strafe schützen wird wenn sich mal einer drann stört...

      Ich hab mein Siegel drauf und damit brauch ich nix herumdiskutieren oder etwas vom FBI erzählen (tschuldigung Heinz) auch wenn ich das in Wirklichkeit eh auch nachvollziehen kann (FBI)...


      Im Prinzip gebe ich dir recht, aber....was ich schon gehört habe was manche Imker (und da sind auch Erwerbsimker dabei) aufführen, da kommt dir das grausen.

      Hat doch tatsächlich Einer den verflossenen Imkereibedarfshändler gefragt ob er ihm nicht ein paar Flaschen Klartan aus Polen mitbringen könnte.....
      Das sind Zustände die kann sich unsereiner gar nicht vorstellen.
      EU = Europäische Umverteilungsorganisation (Umverteilung von Unten nach Oben)
    • guenther schrieb:

      Das sind Zustände die kann sich unsereiner gar nicht vorstellen.
      denn wir sind Idealisten (auch wenn wir mitunter unterschiedlicher Meinung sind und dies bis an die Grenze ausdiskutieren), welchen das Wohl der Bienen wichtig ist, alles andere kommt danach
      GLG

      Peter

      ps.: Mir ist nur Sanftmut, Vitalität und Fleiß bei der Biene wichtig, und sonst nichts!!! äh: vielleicht noch Schwarmträgheit :)
    • Ich musste jetzt erst mal googeln was Klartan überhaupt ist ... Die Tschechen setzen die Chemie allerdings anders ein wie bei uns. Die haben ein 4 jähriges Radl. Amitraz, Fluvalinat, ... jedes Jahr ein anderer Wirkstoff wegen der Resistenzen. Das halte ich immer noch für gscheiter wie dieser neue Trend die Völker wesensgemäß draufgehen zu lassen.

      Ich nutze nur Ox zum verdampfen. Mit AS komme ich nicht zu Rande ... warum auch immer. Die Wachsqualität ist mir sehr sehr wichtig. Also offener Wachskreislauf ... Aufgrund von Imkereierweiterung kaufe ich geprüftes Wachs zu. Tja, da kriegst schöne Zettel dazu von Hohenheim, dass nichts drinnen ist. Dann hängst das Wachs rein und wunderst dich weil die Bienen das nicht ausbauen ... trotz Sauberkeitsbescheinigung. Lässt es untersuchen und was ist drinnen in dem Afrikawachs? Permethrin, ein Pyrethroid. Selbst bei den meisten umfangreichen Untersuchungen schaut keiner ob das drinnen ist. Also alles raus ... neues Wachs auf wirklich viel untersucht, inklusive Permethrin und Gaschromatographie bezüglich Stearin und anderer künstlicher Wachse und Fette ... das Neue ist sauber. Beim Wachs traue ich keinem mehr. Vor allem da ich dutzende Wachsuntersuchungen daliegen habe. Wahnsinn was da alles reingeschüttet wird und damit in der Leber vom Bien landet.

      Bei Bio, ich bin gegen das Gold Platting. Bei der "Überprüfung" muss der Mindeststandard reichen ... sonst wird sinnlos die Wettbewerbsfähigkeit der Öst. Imkereien gegenüber der Europäischen Konkurrenz herabgesetzt. Für mehr gibt es Bio Austria, Demeter und Co.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Noldi ()

    • freeman schrieb:

      Für Naturbau brauchst halt auch das entsprechende Trachtfließband. Das geht in Wien oder Gunstlagen, bei mir in Oö vielleicht in den guten Jahren. Heuer hätte sie weder großartig gebaut noch hätte ich Honig geerntet. Zufüttern ab Juni? Liebe Grüße, Rudi
      Ich kann nur sagen, Naturbau gebaut wurde jetzt und abschließend mir der ersten Tracht im Frühjahr. Winterfutter muß wohl jeder geben. Zufüttern wegen Trachtlosigkeit hat nichts mit Naturbau zu tun, und ein unbegrenzter BR mit Honig für schlechte Zeiten darin kann auch mal ein Vorteil sein.

      LG, Thomas
    • Hallo Rudi,

      mach dir nichts draus, denn mit der vollen Hose kann man leicht stinken.
      Ich zB. lasse meine Bruträume seit langem mit Zucker ausbauen, den zum Ausbauen braucht es eine Tracht und wenn die Natur nichts bietet muß man nachhelfen, aber das verstehen so manche nicht und man darf sich auch noch schlecht vorkommen, da man seine Bienen nicht auf Honig wie sie überwintert.

      Grüße Wolfgang
    • Ich hab halt beide Extreme. In Wien geht Naturbau und Honigernte. In den Highlands hab ich heuer einen recht früh vorweggenommen Schwarm auf EHM 1,5 Vorbaustreifen gesetzt. Er hat in der Obst und Löwenzahnblüte fein gebaut, dann war ohne Füttern nichts mehr. Dafür mach ich mir wegen Psm im Wachs dort keine Sorgen und in Wien eigentlich auch nicht. Liebe Grüße, Rudi