Wildbiene vs. Honigbiene

    • Ein paar Aussagen sehe ich gänzlich unterschiedlich. Mit Völkern in eine Tracht zu wandern ist nicht naturnah geimkert, sondern angepasst geimkert. Absolut nichts negatives, aber ein Eingeständnis das die Natur doch nicht so nah ist. Eine andere Aussage, das die Landwirtschaft mit ihren zu Verfügung gestellten Mitteln auch anders wirtschaften könnte, gerade Dieses erlebe ich anders. Umliegende Betriebe haben sich auf Jahrzente verschuldet um an die großen Subventionen zu kommen. Da wird alles aus den Wiesen gerissen um die Kredite zu begleichen.
      mfg stefanzo
    • Die Imker mit ihren Honigbienen sollen Mitschuld an dem Rückgang der Wildbienenarten haben, da sie eine Nahrungskonkurenz sind ?
      So eine Aussage kann einem nur verwundern, denn auf der einen Seite wird betont, daß der Großteil der Wildbienen Spezialisten sind die nur in einem gewissen Biotop leben können und auf gewisse Pflanzen als Nahrungsquelle angewiesen sind.
      Tatsache ist, das es in schlechten Trachtgebieten kaum eine Übermassierung an Honigbienen gibt, außer einige Heimbienenstände von Idealisten.
      Und die Erwerbsimkerei spielt sich in guten Trachtgebieten ab, wo in einem normalen Jahr für alle genug vorhanden ist.
      Diese Aussagen kommen mir so vor als wenn ein Jäger behauptet das die Kühe auf der Alm dem Wild das Futter wegfressen.
      Was man einem, der keine Ahnung von dem ganzen Zusammenhang hat auch einreden kann, nur in diesem Fall profitiert das Wild, den ohne Kühe und Bauern gäbe es keine Alm die auch das Wild nützt.
      Die Schuldigen am Insektensterben haben es anscheinend geschickt eingefädelt einen Keil zwischen Naturschützer und Imker zu treiben um von den wirklichen Problemen abzulenken. Bei den Honigbienen muß die Milbe herhalten und bei den Wildbienen die Honigbiene, schlau eingefädelt um einen lästigen Gegenspieler los zu werden.
      Vieleicht ist es aber auch nur die Wichtigmacherei gewisser Personen, die den oben genannten damit einen Dienst erweisen.

      Grüße Wolfgang
    • wolfgang.s wrote:

      Die Schuldigen am Insektensterben haben es anscheinend geschickt eingefädelt einen Keil zwischen Naturschützer und Imker zu treiben um von den wirklichen Problemen abzulenken. Bei den Honigbienen muß die Milbe herhalten und bei den Wildbienen die Honigbiene, schlau eingefädelt um einen lästigen Gegenspieler los zu werden.
      Vieleicht ist es aber auch nur die Wichtigmacherei gewisser Persohnen, die den oben genannten damit einen Dienst erweisen.
      :goodpost :goodpost :goodpost
    • stefanzo wrote:

      Ein paar Aussagen sehe ich gänzlich unterschiedlich. Mit Völkern in eine Tracht zu wandern ist nicht naturnah geimkert, sondern angepasst geimkert. Absolut nichts negatives, aber ein Eingeständnis das die Natur doch nicht so nah ist.
      Man kann maximal nur naturnah imkern, denn jede Hilfe an den Nutztieren und Pflanzen ist nicht natürlich aber erleichtert deren Überleben und Ertrag.
      Wo ziehe ich hier die Grenzen ?
      Naturnah heißt für mich rückstandsfrei und unter Einbeziehung der natürlichen Abläufe ihrem Wesen entsprechend zu imkern aber ihnen auch jede sinnvolle Unterstützug zukommen zu lassen.
      Dazu zählt eine entsprechende Beute, Betriebsweise und Versorgung mit Nahrung und wenn dies durch eine Wanderung geschieht ist das für mich naturnah, denn die Alternative wäre füttern, wenig oder kein Ertrag und in schlimmsten Fall verhungen was dann aber natürlich wäre.
      Die Natur hat viele Gesichter und nicht jedes ist auch wirklich bienengenehm, ganz egal aus welchem natürlichen Grund oder durch Menschenhand herbeigeführt.
      Zu überlegen ist auch was ist in Wirklichkeit heute an den Bienen noch natürlich?
      Sie wurden imkergenehm gezüchtet so wie alle unsere Nutztiere und haben mit der Urbiene so viel zu tun wie unsere Milchkühe mit dem Auerochsen.

      Grüße Wolfgang
    • Naturnah imkern ist jetzt nichts Unmögliches.

      Es geht um den Standort, da sind die Bienen in der Natur auch nicht so wählerisch.
      Die Betriebsweise, Schied und Absperrgitter sind eine Entscheidung, keine Notwendigkeit.
      Darüber hinaus ist es niemenden verboten einen eigenen Wachskreislauf aufzubauen, unterstützt durch Naturbau.

      Dinge wie Beuten aus Holz und die Bienen nur mit AS, Os, Kälte und Wärme zu behandeln sind ebenfalls Entscheidungen.

      LG, Thomas
    • wolfgang.s wrote:

      Sie wurden Imkergenehm gezüchtet so wie alle unsere Nutztiere und haben mit der Urbiene so viel zu tun wie unsere Milchkühe mit dem Auerochsen.
      :goodpost :goodpost :goodpost
      und danke an alle, die dies für uns heutige Imker durchgezogen haben, sonst wäre Imkern in Wohngebieten absolut nicht möglich.
      GLG

      Peter

      ps.: Mir ist nur Sanftmut, Vitalität und Fleiß bei der Biene wichtig, und sonst nichts!!! äh: vielleicht noch Schwarmträgheit :)
    • Ich sitze gerade in meinem Garten. Direkt neben meinem Sessel ein voll blühendes Pfirsichbäumchen. Hinter diesem steht ein "Bienenhotel", in welchem einige Mauerbienen geschlüpft sind.
      So, nun gibts da ein paar Honigbienchen die immer wieder an den Pfirsich wollen. Kaum aufgesessen wird sie schon von den Wildbienen vertrieben.
      Hier in dem Fall sieht man, die "wilden" scheinen sich zu helfen wissen. Diese kleinen Trachtpflanzen sind für Honigbienen uninteressant und bei grossen Trachten ist sowieso für alle genug ...
      In der Bienenweide dominieren bei mir die Wilden auch jedes Jahr - obwohl diese direkt vor meiner Gartenkiste ist.
      Lg
    • Hallo,


      die Studie "Initialstudie zur bienenökologischen Raumplanung in Wien" ist fertig:
      https://boku.ac.at/fileadmin/data/H...mer/pdf/Endbericht_BeEcoVie30092024_final.pdf


      Zusammenfassend:
      • Mit geschätzten 14 Honigbienenstöcken pro km2 ist Wien in guter Gesellschaft mit Brüssel und Berlin (Ljublijana hat 27)
      • In zentralen Stadtgebiet werden ca. 4x mehr Völker betreut als der Lebensraum hergibt
      • Potentiell konkurrenzsensible Gebiete (mit vielen Honigbienen-Ständen) sind Wien Penzing, Schönbrunner Schlosspark oder der Zentralfriedhof.
      • eingeschränkte Haltung von Völkern in Natura 2000 Gebieten, insbesondere Bisamberg, mit Pufferzone von ca. 1 km
      • Für andere Gebiete werden diese Empfehlung nicht ausgesprochen, sondern auf eine besseres Blütenangebot appelliert
      • Aufklärung hinsichtlich „bee-Washing“ bzw. der aktuellen Situation der Wildbienen dringend erforderlich

      lg
      Gerhard
    • Benutzername wrote:

      Imker wrote:

      mehr Völker betreut als der Lebensraum hergibt
      d.h. dort muss ständig zugefüttert werden?Wenn das so gemeint ist - lebensfremde Studie ...

      vG Berthold
      Steht ja jedes Jahr in der Zeitung dass es den Bienen schlecht geht, wegen schlechtem Wetter zugefüttert werden muss. Ist offensichtlich Realität... Damit sind die Honigbienen den Wildbienen in dieser Zeit klar im Vorteil, daher die Empfehlungen die Honigbienen einzuschränken.
      LG
      Gerhard
    • noahnesha wrote:

      cheinbar ist die Lage in Wien doch nicht so ideal wie immer angepriesen wurde
      da wollen sich wieder ein paar wichtig machen, welche in ihrem schön warmen Büro sitzen und vermutlich eine Wespe von einer Biene nicht unterscheiden können. Aber die Masse spricht voll darauf an. Es gibt ja sonst aktuell keine wirklichen Probleme.
      GLG

      Peter

      ps.: Mir ist nur Sanftmut, Vitalität und Fleiß bei der Biene wichtig, und sonst nichts!!! äh: vielleicht noch Schwarmträgheit :)

      The post was edited 1 time, last by Peter51 ().

    • Peter51 wrote:

      ...eine Wespe von einer Biene nicht unterscheiden können
      Da muss ich dir wiedersprechen. Dr. Julia Lanner ist "die" österreichische Wildbienenspezialistin der jüngeren Generation. Auch wenn ich die Ergebnisse der Studie nicht ganz nachvollziehen kann, muss mann doch ihre fachliche Kompetenz anerkennen.
      LG Michael
      Am wichtigsten ist die Biene, alles andere ist primär.
    • Sturmimker wrote:

      Auch wenn ich die Ergebnisse der Studie nicht ganz nachvollziehen kann
      nun ich habe in meinem Berufsleben zu viele Studien gesehen, bei denen immer das raus kam, was gewollt war, und immer von kompetenten Personen hergestellt worden.
      GLG

      Peter

      ps.: Mir ist nur Sanftmut, Vitalität und Fleiß bei der Biene wichtig, und sonst nichts!!! äh: vielleicht noch Schwarmträgheit :)
    • Benutzername wrote:

      Beides gleichzeitig hat anscheinend kaum jemand
      Ernst Hüttinger ist so jemand.
      Ein Zitat von ihm:
      "Die Imkerschaft mit ihrem extrem idealisierten und ausschließlich auf die Honigbiene fokussierten Weltbild, hat es schwer, die Natur im gesamten zu begreifen und letztendlich auch zu akzeptieren."
      LG und Prosit
      Michael
      Am wichtigsten ist die Biene, alles andere ist primär.
    • Sturmimker wrote:

      Peter51 wrote:

      ...eine Wespe von einer Biene nicht unterscheiden können
      Da muss ich dir wiedersprechen. Dr. Julia Lanner ist "die" österreichische Wildbienenspezialistin der jüngeren Generation. Auch wenn ich die Ergebnisse der Studie nicht ganz nachvollziehen kann, muss mann doch ihre fachliche Kompetenz anerkennen.LG Michael
      Hallo Michael,

      kannst du darauf näher eingehen was nicht nachvollziehbar für dich ist? Würde mir in EV. Diskussionen weiterhelfen.

      Danke
      LG
      Gerhard
    • Servus Gerhard,
      ich bin überzeugt, dass die Nahrungssituation komplett falsch eingeschätzt wurde. Meine Überlegung ist, wie es bei Massentrachten aussieht. Es gibt Schätzungen (ich glaube in Mandels Bestäubungshandbuch steht da etwas) das bei solchen Situationen teiweise nicht einmal 10% der Blüten besucht/bestäubt werden können, egal wie viele Bienenvölker oder Solitärbienen vorhanden sind. Das ist klassischer, unangebrachter Futterneid der leider auch unter Imkern zu beobachten ist. Fakt ist jedenfalls bei Volltracht ist genug, ja sogar im Überfluss für alle da. In Wien kann Akazie, Linde, Blasenesche, Götterbaum und später der Schurbaum extrem honigen. Ich kann mir nicht vorstellen warum die Wiener-Erwerbsimker nicht abwandern würden, wenn für nur 1/4 der Bienen genug Futter da wäre. Mir ist schon klar, die Honigbiene ist da zweifelsfrei ein Spezialist um Trachten (auch Läppertrachten) effizient abzuernten. Ich glaube nur wirklich nicht dass weniger Honigbienen automatisch mehr Futter für Wildbienen bedeutet.
      Einen weitere Fehleinschätzung sehe ich bei sgn. Natura 2000 -Flächen. Am Beispiel Bisamberg wird schnell klar, dass die Pufferzone keinen Sinn ergibt weil-> dort gibts keine Imker eben weil dort überhaupt keine Tracht ist.
      Genau so würde die Situation in Wien aussehen falls Nahrungsmangel=Trachtmangel herrschen würde.

      LG Michael
      Am wichtigsten ist die Biene, alles andere ist primär.