Wildbiene vs. Honigbiene

    • Benutzername wrote:

      ich glaube auch es geht eher um die Kompetenz für Honigbienen. Beides gleichzeitig hat anscheinend kaum jemand ...?
      Dem darf ich wiedersprechen.
      Wildbienen haben ein kurzes Leben und sind auf eine Tracht spezialisiert und sind dabei sehr ortsfest. Sehr weit fliegen die nicht. Darum können auch so viele Arten nebeneinander, oder besser übers Jahr verteilt nacheinander existieren. Sie sammeln nur Pollen für die Brut und sind darum so gute Bestäuber, sind dabei aber sehr von der Umwelt abhängig.
      Honigbienen fliegen zur besten Tracht, egal was das ist und wo sie ist. Bei mir fliegen sie zB. Kilometer weit über die Au und die Donau für die Linde. Wildbienen können das nicht. Ich war 2024 sehr überrascht, dass die Linde in NÖ besser als in Wien war. Wildbienen und Honigbienen kommen sich in der Natur nicht in die Quere.
      Bei Massentrachten ist es egal wie viele Völker herumstehen. Honigen die aber mal nicht sieht es anders aus, dann kommt die große Räuberei. Das liegt aber an uns, weil wir oft zu viele Völker halten und zu viel Honig entnehmen. Einzelne Völker sind besser dran als in Reihen aufgestellte.
      Diesen Winter erleide ich katastrophale Verluste, und man kann sagen, die Natur hat regelnd eingegriffen. Die schlimmste Reinfektion der Varroa die ich je erlebt hatte. Anfang Oktober war bei meinen Völkern alles gut, kaum Milben, im November war es zu spät und vieles verloren. Aber ich habe noch genug Bienen um weiter zu machen.
      Außerdem habe ich plötzlich Unmengen an Futterwaben, bebrütete Waben toter Völker werden eingeschmolzen.
      Und welches Volk hatte überhaupt keine Probleme? Das einzelne im Schaukasten. Miene Völker in Emmersdorf sind auch noch da, es ist also ein regionales Problem. (Im Sommer machte ich alle Völker wie immer mit totaler Bauerneuerung und OS-Träufelung milbenfrei.)


      LG, Thomas
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    • Ro-Bee wrote:

      Diesen Winter erleide ich katastrophale Verluste, und man kann sagen, die Natur hat regelnd eingegriffen.
      mir geht es heuer ähnlich, jedoch konnte ich fast keine Milben detektieren, jedoch gab es extrem viel Gründüngung im Umfeld. Es gab Unmengen tote Bienen in den Stöcken und ich konnte keine Milben beim Totenfall erkennen. Die Stöcke sind übervoll mit Futter aber keine Bienen mehr. Völlig unbetroffen sind jene Völker ,welche ich erst im Sommer frisch gebildet habe und mit Futtersirup sehr viel aufgefüttert habe. Ich hatte heuer viel Melizitose und habe die absolut nicht schleuderbaren Waben ausgewaschen und verfüttert, vielleicht könnte dies auch eine Möglichkeit für die Verluste sein, keine Ahnung. Einige Völker habe ich durch das Hochwasser am Kamp verloren, habe die Völker zwar übersiedelt, jedoch auf dem neuen Platz (in Obergrafendorf und eher bodennah), weil ja nur für kurze Zeit geplant, gab es ebenfalls Wasser (war seit 100 Jahren nicht) und dies reichte dann bis zur halben Brutzarge. Alle Völker leider hinüber. Hätte ich heuer nicht diese Rekordernte gehabt, würde ich das kommende Jahr als kritisch betrachten. So sehe ich es als Wiederaufbau mit viel jungen Königinnen für 2026.
      GLG

      Peter

      ps.: Mir ist nur Sanftmut, Vitalität und Fleiß bei der Biene wichtig, und sonst nichts!!! äh: vielleicht noch Schwarmträgheit :)
    • Sturmimker wrote:

      @Ro-Bee ,bitte lass uns das Ergebnis zukommen.

      Das mache ich, es ist aber nicht einfach auf Pestizide untersuchen zu lassen.
      Gefördert von NÖ-Imkerverband gibt es eine Untersuchung auf Varroazide.
      Das bringt mir relativ wenig, weil das Wachs in meinen Völkern ab August 2024 als Naturbau von meinen Völkern gebildet wurde und ich ganz sicher nur AS und OS eingesetzt habe. Älteres Wachs aus früheren Jahrgängen ist sicher, ich hatte jahrelang keine Verluste, abgesehen von ab und zu mal einem weisellosen Volk.

      LG, Thomas
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      Ich finde es interessant, dass man bei einer Boku- Studie nicht einmal die unmittelbare imkerliche Nachbarschaft bezüglich Trachtsituation Ertrag je Volk… befragt und kontaktiert!?? Ich stehe mit meinem übrigens stabil ertragssichersten Bienenstand nicht weit weg (um es mal provokant zu sagen). Wie hoch die Völkerdichte in Wien ist wurde mir vor einigen Jahren im Zuge einer Faulbrutkontrolle bewusst. Die Erträge liegen dennoch stabil bei 40kg und mehr je Volk 18. Bezirk. Die Massentrachten sind Rosskastanie und Linde mit stark schwankenden Anteilen. Überwintern tu ich inzwischen auf Eigenhonig. Polleneintrag gibt es zu jeder Jahreszeit bei Flugwetter…
      Ich sehe das Problem der Konkurrenz zu Ungunsten der Wildbienen nur dort, wo selten gewordene Restflächen wie Trockenrasen… mit vielen Völkern abgewandert werden… da sehe ich ein dass es Regelungen und Schutzzonen speziell für Solitäre Bienen geben kann/ soll. Liebe Grüße Rudi