In (fast) eigener Sache.

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    • In (fast) eigener Sache.

      Seit einem Jahr war ich wenig präsent im Forum und der Grund war kurz gesagt Krebs. :pfu

      Innerhalb weniger Wochen war ich 90% querschnittsgelähmt, kam in`s AKH und wurde 5 Wochen später als "austherapiert" = unheilbar, in 24 Std. Betreuung + Palliativ Hospizierung entlassen. Weihnachten 2020 werde ich ohnehin nicht mehr erleben, wurde mir noch freundlich mit auf den Weg gegeben. Nur ein Arzt war anderer Meinung und bis jetzt behielt er recht. Wir haben eine Vereinbarung, er kümmert sich um die Metastasen, ich um den Rest. Meine Frau, die felsenfest an mich glaubte ermöglichte mir die ersten Schritte raus aus der Hölle, denn zu der Zeit war ich noch sowas wie ein "nasses Handtuch."

      Jetzt ist ein Jahr vergangen und ich trainiere täglich. Anfangs versuchte ich nur die Zehen zu bewegen und jetzt (vor 5 Tagen) , ein Jahr später kam ich zum ersten Mal wieder (mit 2 Helfern) die 9 Stufen im Haus runter in`s Auto und - zu meinem Bienen.

      Ohne Christian und Sabine hätte ich keine Bienen mehr :!:

      Ich habe keine Worte um meine Dankbarkeit in dieser Notlage ausdrücken zu können. Sie besuchten mich spontan und Christian erklärte mir sofort die Betreuung meiner Bienen übernehmen zu wollen. Das war ein ungeheurer Schub meine zerstörte Willenskraft wieder zu mobilisieren. Ich durfte am eigenen Leib erfahren wie selbstlose Freundschaft in aussichtsloser Verzweiflung wirkt. Die Aussicht, noch Bienen zu haben falls ich es schaffe hinzukommen, war ein starker Motor, denn ich kann mir, mich selbst, ohne Bienen garnicht vorstellen.

      Christian informiert mich laufend über den Zustand meiner Völker und so konnte ich mir immer ein geistiges Bild machen. Aber im Forum müssen praktische Beobachtungen unter wechselnden Umweltbedingungen zur Sprache kommen. Da schied ich zwangsläufig aus - und deshalb schreibe ich auch diesen Beitrag. (Anfangs konnte ich ja nicht einmal tippen.)

      Nun muss ich, einigermaßen schockiert, die Nachricht von einstein lesen: - "ob wir das Forum dicht machen sollen." Wäre der erste April, hätte ich das für einen schlechten Scherz gehalten. Ja, gehts uns noch gut :?: Vor über 10 Jahren mit 3 Leuten begonnen haben wir jetzt über 3000 Mitglieder. Aber ich frage mich mit welcher Einstellung? Hat einstein wirklich recht? Ich weiß´zwar dass er zu leichter Übertreibung neigt, aber ein gewisser Schwund an imkerlicher Begeisterung mag schon vorliegen oder/und ist kaltem, kaufmännischem Kalkül gewichen.

      Kleinimkern wie es hier wohl die Meisten sind, ist eine geradezu intime Beobachtung der Völker in sehr unterschiedlichen Tracht-und Entwicklungsgebieten möglich. Das miteinander zu teilen galt einmal als Freude. Haben wir die imkerliche Freude schon an die "Nützlichkeit" verkauft? Ich kann/will es nicht glauben. Erwerbsimker sehen das naturgemäß etwas strenger, aber sie haben sich mit den Freizeitimkern in der Vergangenheit gut ergänzt. Was hat sich geändert :?: :?: :?:

      In der Saison 2022 hoffe ich zu den Bienen "gehen" zu können. Arbeiten in der gewohnten Form wird nicht möglich sein, aber ich habe einen neuen Lehrling. Wenn er bei der Stange bleibt, mache ich einen guten Imker aus ihm und "im Duett" ist eine win/win Situation vorstellbar. Auch im Forum werde ich wieder präsent sein wenn ich draussen in der Natur bin. Ein Jahr Wohnungshaft genügt mir.

      Die Natur hat sich geändert und jedes Jahr ist anders. Wie die Völker darauf reagieren, darüber lohnt es sich zu reden. Ein Forum ist mehr als NUR "eine Einkaufstüte für Fragen und Antworten."

      Erzählen wir doch wieder mehr von unseren Völkern. :thumbsup:

      LG Heinz :bier
      je einfacher desto besser

      www.bienenwerkstatt.at